Label: Prosthetic Records
VÖ: 27.01.2017
Stil: Technical Death Metal / Brutal Death Metal
Hour Of Penance melden sich zurück – und das mehr als eindrucksvoll – so viel kann ich vorneweg schon einmal sagen. Doch eins nach dem anderen – 1999 gegründet, hatte ich die Römer erst 2010 mit ihrem Album „Paradogma“ auf dem Schirm, warum auch immer!? Das 2010er Werk gefiel mir, wie auch die 2012er Langrille „Sedition“ oder das 2014er „Regicide“, die für mich aber nicht so überzeugend waren, sie waren gut, ohne Frage, aber so vollends den Durchbruch schafften die Italiener damit auch nicht, leider. 2017 soll jetzt alles anders werden. Am 27.01.2017 erblickte über das Label Prosthetic Records “Cast The First Stone” das Licht der Welt – neun Songs auf insgesamt 34 Minuten werden hier präsentiert.
Nach kurzem symphonischen Geplänkel startet der Opener „XXI Century Imperial Crusade“ gleich massiv, präzise gekonnt pflastern die Jungs voran. Der Titeltrack „Cast The First Stone“ startet auch erstmal bedächtig, doch wer denkt, es geht ruhig zur Sache liegt falsch, hier paaren Hour Of Penance Geschwindigkeit, Technik und bitterböse Emotionen, tun sie ja bei nahezu allen Songs, hier ist es aber besonders spürbar.
„Burning Bright“ und „Iron Fist“ lassen mich auch wieder daran erinnern, warum ich die Jungs so mag, irgendwie besteht hier eine Verbindung zu meinen Lieblings-Polen, dennoch bieten beide Titel die notwendige Eigenständigkeit und Qualität, um nicht als billige Kopie oder uninspirierter Abklatsch zu wirken. Auch die weiteren Songs bieten Kost auf hohem technischen Death Metal Niveau mit schwarzer und aggressiv-böser Attitüde, es darf mitunter auch mal etwas symphonisch (wie bei dem Wort sonst immer die Alarmglocken schrillen – aber hier wird es dezent und gekonnt eingesetzt) oder gefühlt orchestral sein darf. Mit „Damnatio Memoriae“ enden sehr kurzweilige 34 Minuten, in denen man auch nach dem dritten/vierten Durchlauf immer wieder Neues entdecken lässt.
“Cast The First Stone” ist ein kleines Meisterwerk geworden und weiß auf Anhieb zu gefallen. Hour Of Penance beweisen zum wiederholten Male Ihr Können was das Songwriting betrifft, denn hier haben sich die Italiener ordentlich weiterentwickelt. Der Sound ist mächtig und doch auch aufgeräumt und verleiht den Songs zusätzliche Stärke, die dadurch noch besser zur Geltung kommen. Hour Of Penance werden hoffentlich das neue Material 2017 noch ausgiebig live präsentieren, um mehr Fans zu gewinnen und zu überzeugen, die Grundlage dazu haben sie mit “Cast The First Stone” auf jeden Fall gelegt.
Bewertung: 9,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. XXI Century Imperial Crusade
02. Cast The First Stone
03. Burning Bright
04. Iron Fist
05. The Chains Of Misdeed
06. Horn Of Flies
07. Shroud Of Ashes
08. Wall Of Cohorts
09. Damnatio Memoriae