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HRAUN – Black Molten Essence (2020)

(6.208) Maik (9,0/10) Black Avantgarde Doom

Label: FDA Records
VÖ: 24.04.2020
Stil : Black Avantgarde Doom

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Es gibt Bands, die sich jeglicher Einordnung geschickt zu entziehen wissen, und sich einen Dreck um genretypische Limitierung scheren. Eine davon ist HRAUN, die mit ihrem Debut-Album „Black Molten Essence“ ein recht eigenwilliges Werk erschaffen haben. Schon der Opener „Occult Blood“ fängt an wie technischer Death Metal, schreitet dann zu einer Verbindung von Doom mit Gothic, steigert sich dann zu einer fetten Dark Metal- Ramme. Ein wenig erinnern einzelne Parts an alte MOONSPELL, nur etwas schwärzer.

„Rituals“ beginnt ruhig, doch schon nach wenigen Akkorden wird auf ziemlich bratzigen Black Metal umgeschwenkt, inklusive Kreischgesang und Kettensägenriffs. Dann die nächste Überraschung, denn „In The Pouring Rain I Lie“ beginnt doch recht ruhig, Dark-Rock oder Dark Folk- mäßig. Doch schon bald setzen bratende Gitarrenklänge ein, und stückweise wird der Song immer intensiver und dichter. Der zuerst fast zaghaft wirkende Gesang wird kräftiger, später sogar richtig hymnisch. Etwa in der Hälfte ein herber Umschnitt, plötzlich wird das Riffing wieder rasend schwarzmetallisch und ratziger Black Metal- Gesang setzt ein. Kurze ruhige Phase, und das Gitarrenriff wird basslastiger, Der Gesang wird jetzt zweistimmig. Einerseits der hymnische Klargesang, parallel dazu das Black Metal- Gekreisch. Am Ende wird das ruhige Anfangsthema wieder aufgenommen, und der Song verklingt im Rauschen des Regens. Der Song hat fast schon den Aufbau eines Musikstücks aus dem Bereich der Klassik.

„Seducing Voices“ verbindet Doom mit Death Metal und auch der Gesang wechselt von brutalem Growlen zu doomigem Klargesang. „Hamarinn“ erinnert von der Stimmung her ein wenig an die ruhigeren Songs von BETHLEHEM, wirkt im Ganzen recht getragen und stellt einen gewissen Ruhepunkt auf dem Album dar, während „Take Back The Light“ ein klein wenig an alte PARADISE LOST gemahnt. Das abschließende „Through The River Black“ sägt dann wieder fette Black Metal-Riffs in die Schrankwand. Dabei kommen auch folk- mäßige Klänge zum Tragen, die noch Ewigkeiten nach dem Ende des Songs im inneren Ohr nachklingen.

Alles in allem haben die Gelsenkirchener hier ein Debut auf die Menschheit losgelassen, welches erstaunt, verwirrt und fasziniert zugleich. Eine derartige Mischung aus Avantgarde, Gothic, Black, Doom und Death habe ich selten gehört, und ich bin mittlerweile recht beeindruckt von dem Album, welches mit jedem Hören wächst. Beim ersten Durchgang sträubten sich mir noch sämtliche Sackhaare ob der verwirrenden Vielfalt, mittlerweile kann ich den Knaben nur zu diesem Geniestreich gratulieren. Ein vielschichtiges und interessantes Album, welches sich selbst keine Grenzen setzt, und aus einem reichhaltigen Fundus schöpft. Da kommt sicher noch Großes auf uns zu.

Anspieltipp:„Occult Blood“ und „In The Pouring Rain I Lie“

Bewertung: 9,0 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Occult Blood
02. Rituals
03. In The Pouring Rain I Lie
04. Seducing Voices
05. Hamarinn
06. Take Back The Light
07. Through The River Black

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