ICESTORM – The Nothern Crusades (2023)
(8.214) Schaacki (6,4/10) Melodic Death Metal
Label: Blood Fire Death
VÖ: 24.02.2023
Stil: Melodic Death Metal
Wetzt die Schwerter, setzt die Helme auf und zieht in die Schlacht! Denn „The Nothern Crusades“ führt ins Zeitalter der Christianisierung der Nordländer und der Kreuzzüge. Und wer befasst sich hier (abermals) mit dieser Thematik? Natürlich, drei Spanier! In bester Amon Amarth Manier blasen die Herren zum Gegenschlag gegen die „Knights of pope“.
Okay, sonderlich originell ist das nicht und auch die Musik ist oft sehr nahe am großen und sehr offensichtlichen Vorbild aus Schweden und doch hege ich nicht den innigen Wunsch, am liebsten sofort wieder abzuschalten. Irgendetwas machen die Herren aus dem Süden richtig, sodass ich schon ein wenig Lust auf Schlachtgetümmel bekomme.
Gut, um richtig in Kampfstimmung zu kommen, ist mir das knapp zweiminütige Spoken Words Intro deutlich zu lang, doch der Einstieg von „Across the Baltic Sea“ prescht dann herrlich nach vorn. Ja, sie sind schon etwas frech dran am Sound der Wikinger rund um Johan Hegg, doch diese Kritik hab ich nun ja bereits zu Beginn angeführt. Sofern man Icestorm dies verzeihen kann und es eben mehr als Hommage denn Kopie ansieht, so kann man an „The Northern Crusades“ eben auch seine Freude finden und statt zu nörgeln in Turisas-artiger Manier bei „The Iron Fist on the Lance Shaft“ bei Met und Bier mitgrölen.
Mit „The Power to Fight“ wird eine thrashige Note integriert. Dadurch nimmt das ohnehin recht flinke Songwriting nochmal an Fahrt auf. „Clash of Titans“ erweitert das Repertoire durch ein paar Keys, wodurch die Stimmung noch ein wenig angehoben werden soll. Ähnliches gilt auch für den Einsatz von Chor-Gesang in „The Teutonic Charge“ und die Gangshouts von „Fields of Death“. Wenn es dann heißt „Novgorod Arise“, wird es heroisch, was beim finalen „Triumph of the Pagan Warriors“ noch einmal untermauert wird, sozusagen das Happy End dieser spanischen Wikinger…
Tja, wie soll ich nun mein Fazit ziehen? Einerseits ähneln Icestorm ihrem eindeutigen Vorbild Amon Amarth so sehr, dass man mahnend den Finger heben möchte, andererseits spielen die Katalanen mit viel Herzblut auf und beherrschen ihre Instrumente dabei auch verdammt gut. Hinzu kommt, dass die Entwicklung der Band hin zum schwedisch geprägten Viking Death Metal wohl die bessere Entscheidung war. Denn lieber lass ich mir von der Second Hand Nordmannaxt den Schädel spalten, als dass ich mir den Gehörgang vom Heavy Metal der Anfangstage der Band massakrieren lasse…
Anspieltipps: „Across the Baltic Sea“ und „The Power to Fight“
Bewertung: 6,4 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Crusaders of God [Introduction to the Crusaders]
02. Across the Baltic Sea [Ascent of the Northern Campaigns]
03. The Iron Fist on the Lance Shaft [The Teutonic Knights March to War]
04. The Night Before the Battle [Bonfires, Prayers and Songs at the Teutonic Camp]
05. The Power to Fight [Peipus Lake April 5th, 1242 - Dawn of the Battle of the Ice]
06. Clash of Titans [The Battle Begins]
07. The Teutonic Charge [Bishop Hermann of Dorpat Leading the Charge]
08. Fields of Death [Nevsky's Ambush]
09. Novgorod Arise [Defeat of the Teutonic Knights]
10. Triumph of the Pagan Warriors [Lament for the Fallen Ones]