Label: Evil Dead Productions
VÖ: 20.01.2020
Stil : Blackened Death/Thrash
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Das hat sicher jeder schon oft erlebt. Da liest man irgendwo einen Review über eine Band, denkt, das klingt gut, da sollte ich mir mal was von holen. Und dann wird eh nix draus, weil vierhundert andere Gruppen auch noch um Aufmerksamkeit buhlen, oder weil man einfach ein vergeßlicher Sack ist. Nun, da unser Chef Olaf ja immer darauf bedacht ist, die weißen Flecken auf meiner metallischen Landkarte zu tilgen, wurde mir die Ehre zuteil, das nun mittlerweile neunte Studioalbum von IMPIETY zu rezensieren.
Here we go! Nach einem soundtrackmäßigen Intro, welches so auch in einem Monumentalschinken hätte auftauchen können, bricht Armageddon los. Genau genommen „Reigning Armageddon“, der erste Song. Und wie das losbricht. Eine Mischung aus Black, Death und Thrash Metal, die wirkt, als hätte jemand DESTRÖYER 666, alte MORBID ANGEL und SADISTIK EXECUTION zusammengemischt. Und was am Ende dabei herauskommt, ist keineswegs ein Abklatsch genannter Bands, sondern ein eigenes haßerfülltes Gebräu, welches derartig bösartig aus den Boxen donnert, daß VENOM dagegen wie der Kirchenchor eines bayrischen Bergdorfes wirken. Was für ein geiler Meiler! Und dabei driftet die Sache niemals in unkontrollierten Krach und sinnloses Gedresche ab. Im Gegenteil, die Mucke wirkt ausgeklügelt bis ins letzte, da werden Riffs in die Trommelfelle punziert, bei denen es einem gleichzeitig eiskalt den Rücken runter, und glühendheiß durch die Venen läuft. Dazu der heisere, wütende Gesang, geile Soli, die an SLAYER erinnern, und ständig auf Adrenalin wirkender, treibender Rhythmus. In der Mitte gibt es mit „Inviktus Satanikus“ noch ein Instrumentalstück, welches wohl als Intro für die zweite Seite der Vinylausgabe steht. Kurz Zeit, Luft zu holen, und um die Nackenwirbel aufzulesen, die irgendwo in der Bude herumliegen. Man sollte aber nicht zu lange damit herumtrödeln, die Dinger wieder ins Genick zu pflanzen, denn schon geht es mit halsbrecherischer (sic!) Brachialität in die letzten vier Songs, bei denen IMPIETY noch mal richtig aufdrehen. Höhepunkt dabei das geniale „Interstellar Deathfuck“ (Kulttitel übrigens).
Ein absolut fettes Gerät, was die Knaben aus Singapur hier abgeliefert haben. Damit setzen sie die Meßlatte für angeschwärzten thrashigen Death Metal für den Rest des Jahres ziemlich weit hoch oben an. Wer auf solche Mucke steht, sollte sofortigst eine Kaufentscheidung treffen . Kaufen! Sofort!
Anspieltipp:„Interstellar Deathfuck“ und „Azazel“
Bewertung: 9,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Intro: Kommand IX
02. Reigning Armageddon
03. Djinn Of All Djinns
04. Barbarian Black Horde
05. Azazel
06. Inviktus Satanikus
07. Terror Occult Dominion
08. Dajjal United
09. Interstellar Deathfuck
10. Magickal Wrath