IN DEMONI – Stupid Jokes For Brutal Folks (2023)
(8.559) Maik (8,2/10) Tech Grind Death
Label: Morbid Generation
VÖ: 01.10.2023
Stil: Tech Grind Death
Man kennt das ja. Man hockt ganz zwanglos beieinander und zelebriert die rituelle Blutverdünnung mittels ethanolhaltiger Getränke, und irgendwann beginnt die Dummquatschphase. Irgendeiner fängt dann mit blöden Wortspielen an, und dann brechen alle Dämme. Verarscht werden diverse Serien und diese dann zumeist mit pornomäßigem Kram.
Tja, soweit, so gut. Wenn die Protagonisten dann allerdings auch noch Musiker sind, ist die Idee, den ganzen Quark auch noch zu vertonen, nur noch einen Schluck weit entfernt. So oder so ähnlich soll es wohl bei IN DEMONI zugegangen sein, wie uns die Bandinfo glauben machen möchte. Und da ich selbst begeisterter Wortspielführer bin, sehe ich mich geneigt, dieser Story Glauben zu schenken.
Natürlich schreit bei Songtiteln wie „Tales From The Clit“ oder „Michelgangbangelo“ alles geradezu nach Grindcore. Das allein war IN DEMONI allerdings wohl zu stumpf und so wurde der Mucke noch eine ordentliche Schippe ziemlich technischen Death Metals beigemischt, was teilweise klingt, als hätten MORBID ANGEL zu „Heretic“- Zeiten ein bisschen mit NAPALM DEATH zur „From Enslavement…“ Ära rumgemacht.
Was hier textlich durch den Kakao gegrindet wird, kann sich jeder selbst an den Songtiteln ausmalen. Die Ninja Turtles sind auf jeden Fall massiv dabei, prangen sie doch auch recht plakativ auf dem Coverbildchen. Und Chuck-Norris-Witze zu vertonen („Stalker – Texas Danger“)… auf die Idee muss man auch erst einmal kommen. Was allerdings der BONEY M- Introspruch (von „Ma Baker“) bei „André And The Stripmunks“ bedeuten mag, war wohl auf dem Grund des Bierglases zu lesen…
Musikalisch grinden sich die fünf Magdeburger ordentlich durch die Botanik, mit original ‚Breeeeeee‘ und allem, was dazu gehört, frickeln sich aber auch gewaltig die Finger wund, so dass man nach dem Anhören der Scheibe seine Nackenwirbel neu sortieren muss. Bei allem Spaß und Blödsinn ist also auch ein ordentliches Maß an technischer Versiertheit am Start, die allerdings perfekt in den allgemeinen Brutalsound integriert ist und dazu beiträgt, dass die Platte einem einfach nur die Fresse poliert.
Wer schnell spielt, ist schnell fertig. Und so sind auch die blöden Witze für brutale Leute schon nach weniger als 35 Minuten vorbei, und man fragt sich unweigerlich, was man eigentlich gerade gehört hat. Grund genug, den Finger zur Repeattaste zu bewegen und sich diese Breitseite brutaler, aber niemals in Soundmatsch verfallende Krawallorgie noch mal anzutun. Immer daran denken, Chuck Norris hört keinen Death Metal. Death Metal hört Chuck Norris!
Anspieltipp: „Stalker – Texas Danger“ und „Michelgangbangelo“