INTER ARMA – New Heaven (2024)
(8.863) Baka (8,3/10) Doom Sludge
Label: Relapse Records
VÖ: 26.04.24
Stil: Doom Sludge
INTER ARMA eröffnen ihr neustes Werk mit leicht verdrehten Tönen, die ein Unwohlsein hervorrufen. Bevor es richtig los geht, schieben die Gitarren ein paar Einspieler ein und dann bricht die Band komplett auf und „New Heaven“ entfaltet sich im Ganzen.
Zwischendurch sind wieder eigenartige, schiefe Tonleitern enthalten, die ihr Ziel verfehlen. Bewusst wurden diese eingebaut, aber das stört die düstere Stimmung eher, anstatt es den Song nach vorne zu treiben. Nebenbei hört man noch Klänge, die auf elektronische Einspieler zurückzuführen sind, oder gar von extrem übersteuerten Instrumenten kommen. Die Vocals sind sehr viel Hall versehen und die Stimme an sich, lässt sich dem Black Metal Stil zuordnen. Schwieriger Start, aber dem Genre Doom Sludge zollen sie allemal Tribut.
„Violet Seizures“ geht dahingehend schon etwas geradliniger von statten. Der Leitfaden des Songs ist in einem typischen Schema aufgebaut und zeichnet sich durch einen extrem metallischen Groove aus. Das Teil wird durchgeknüppelt bis zum Ende. Hier erlebt man auch die Spielarten der jeweiligen Musiker recht gut, wobei die ratternde Snare Arbeit hervorragend zur Geltung kommt und brilliert. Die Melodien sind weitaus verträglicher und das ohne den Verlust des düsteren Empfindens.
Der Nachfolgetrack „Desolation´s Harp“ lässt sich genau so beschreiben wie der vorige. Die Band durchbricht ihr straffes Programm mit einem wunderschönen Zwischenspieler. „Endless Grey“ verliert nichts an Klang, Sound und Wucht, aber überzeugt mit schönen Melodien und Harmonien. Und das sogar sehr melodisch. Hier kommt der Bass auch super zur Geltung und verhält sich wie ein eigenständiges Instrument und begleitet nicht nur die Band. Dieser Part hätte gerne länger sein können.
„Gardens in the Dark“ zeigt auch mal die offene klare Stimme des Sängers. Es klingt als würde ein Urvater besagter Gärten eine Geschichte erzählen. Die Band unterstreicht die Erzählung leicht treibend und doomig. Der Song setzt auf Atmosphäre und schleicht vor sich hin um gegen Ende nochmal, im gleichen Tempo, aufzubrechen und die Spannung anzutreiben.
Wenn man das Gefühl bekommt, dass das Album ab hier weiter herunter fährt, hat teilweise Recht. Ein Brecher ist noch dabei, aber dann setzt die Band wieder auf doomige Parts und lässt ihr Album in ruhigen, erzählerischen Tönen ausklingen. Am Ende ist festzustellen, dass „New Heaven“ ein ziemlich durchwachsenes Werk ist, welches viel Innovation aufweist und verschiedene Dynamiken benutzt. Sehr songdienlich eingespielt, mit einem nahtlosen Sound, der selbst bei den verschrobenen Parts für ein klares Hören steht.
Anspieltipps: „Violet Seizures“ und „Gardens in the Dark“
Bewertung: 8,3 von 10 Punkten
TRACKLIST:
01. New Heaven
02. Violet Seizures
03. Desolation´s Harp
04. Endless Grey
05. Gardens in the Dark
06. The Childrens Of The Bomb Overlooked
07. Concrete Cliffs
08. Forest Service Road Blues