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IVORY TOWER – Heavy Rain (2024)

(8.821) Jörn (8,5/10) Progressive Metal


Label: Massacre Records
VÖ: 29.03.2024
Stil: Progressive Metal






Dafür, dass das neue Album von IVORY TOWER mit „Heavy Rain“ betitelt wurde, ist das Wetter auf dem dazugehörigen Cover erstaunlicherweise verhältnismäßig gut. Dabei hat die Band gerade erst wieder durchaus stürmische Zeiten hinter sich. Mit dem Vorgängeralbum „Stronger“ konnte zwar einiges an positivem Feedback eingeheimst werden. Allerdings trennten sich alsbald die Wege mit Dirk Meyer in 2021 schon wieder, der gerade erst auf besagtem Album seinen Einstand hinter dem Mikrofon gegeben hatte. Dazu hatte gerade eine gewisse Pandemie ordentlich an Fahrt aufgenommen, sodass sich durchaus einige dunkle Wolken am Horizont für die Kieler Progmetaller zusammenbrauten.

Für viele Bands der absolute Supergau und mitunter sogar Endstation. Aber der Norddeutsche an sich scheint sich nicht so leicht unterkriegen zu lassen. Und so konnte mit Francis Soto schnell ein erfahrener neuer Sänger präsentiert werden, der zuvor unter anderem schon bei SANVOISEN, WICKED SENSATION und INFINITY‘S CALL umtriebig war. Mit seiner Stimme im Gepäck prasselt nun also nach fünfjähriger Wartezeit der schwere Regen auf uns herab.

Und schon der Opener „Black Rain“ (schon wieder Regen) hat es in sich und macht klar, dass an dem auf „Stronger“ eingeschlagenen Weg, sich von kompliziertem Prog-Ballast hin zu knackigeren Songstrukturen zu verschlanken auch auf Album Nummer sechs festgehalten wurde. Da fliegen einem schwere Riffs um die Ohren, dass es eine wahre Freude ist. Untermauert wird das Ganze von pfeilschnellen Drums und der kraftvollen Reibeisenstimme des neuen Sängers und knallt aufgrund der extrem druckvollen Produktion mit voller Power aus den Lausprechern. Das ist hart, das ist schnell und macht sofort Lust auf mehr. So kann es gerne weitergehen.

Umso mehr freut man sich, dass mit den nächsten Songs das Niveau sogar noch weiter gesteigert werden kann. „Holy War“ überzeugt mit einem noch mitreißenderen Refrain, „Never“ rollt über den Hörer hinweg wie eine Dampfwalze. Und mit „The Destination“ erreicht das Album dann seinen ersten großen Höhepunkt. Da kämpfen harte Staccato-Riffs mit Keyboard-Teppichen um die Vorherrschaft, ohne, dass dies auf Kosten der Songdienlichkeit geht. Dazu ein Refrain, der alles zu einem griffigen Ganzen zusammenhält, ohne bereits nach der ersten Wiederholung an Reiz zu verlieren. So und nicht anders muss guter Progmetal heute klingen!

Als nächstes folgen mit „60 Seconds“ und „Heavy Ride“ die beiden vorab als Appetizer veröffentlichen Nummern, von denen besonders Letzterer seinen Job besser macht und mit dem eingängigsten Refrain des Albums und der dargebotenen heavyness einen guten Querschnitt über den Inhalt der Platte gibt.

Dass dann bis zum Ende durch die Bank nur noch gelungene Stücke folgen, zeigt, wie gut sich IVORY TOWER mittlerweile ihrer Qualitäten bewusst sind und diese auch auf Albumlänge zu durchweg starken Nummern formen können. Dazu erweist sich der Einstieg von Francis Soto als absoluter Mehrwert. Denn er schafft es spielend, den sehr guten Songs mit seiner powervollen Art zu singen seinen Stempel aufzudrücken und trägt maßgeblich dazu bei, dass „Heavy Rain“ das bislang beste Album aus dem Hause IVORY TOWER geworden ist. Für mich persönlich ein ganz heißer Kandidat auf den Titel Progalbum des Jahres. Und das allen Widrigkeiten der letzten Jahre zum Trotz.

Bleibt zu hoffen, dass es der Truppe nun gelingt, den Laden zusammenzuhalten. Dann kann der nächste Schritt gelingen und der Status als ewiger deutscher Progmetal-Geheimtipp endlich hinter sich gelassen werden. Es wäre mehr als verdient.

Anspieltipps: „The Destination“ und “Voices”


Bewertung: 8,5 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Black Rain
02. Holy War
03. Never
04. The Destination
05. 60 Seconds
06. Heavy Ride
07. Recover
08. Monster
09. Voices
10. The Tear


JÖRN


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