Label: Svart Records
VÖ: 01.12.2017
Stil: Psychedelic Rock
Ich schäme mich selber dafür, mit welcher Überheblichkeit und Ignoranz ich diese neue Retro-Psychedelic-Rock-Strömung gänzlich missachte und den Hauptprotagonisten absolut keine Chance gebe. Man - wie ich diese schlaghosentragenden, dauergrinsenden Stirnband-Hippies nicht ausstehen kann.
Und jetzt packt mir der Cheffe die finnischen Lavalampen-Liebhaber Jess And The Ancient Ones in den Ordner. Na Danke! Aber Moment mal: Vom ersten Song an zündet „The Horse And Other Weird Tales“ voll durch. Und zwar mehr als der größte Teil der übrigen Bands, die ich in diesem Jahr neu kennen gelernt habe. Natürlich ist das alles quasi zero-innovativ und die einzelnen Songs ähneln sich doch sehr. Und dennoch: Das Album rockt! Und das können heutzutage leider nur ganz wenige Rock-Alben von sich behaupten. Frontröhre Jess hat eine unglaubliche Stimme und braucht sich auch vor den ganz Großen keinesfalls zu verstecken. Die Instrumentalfraktion liefert amtlich ab, wobei die Orgel oftmals etwas zu sehr im Vordergrund steht. Alles klingt selbstredend sehr natürlich, siebziger und Tarantino-Like. Große Highlights gibt`s nicht, dafür aber auch keinerlei Durchhänger.
Ich muss auf meine alten Tage meine intolerante Einstellung zu neuen, ähm Retro- Bands offenbar überdenken. Die Blues Pills teste ich aber trotzdem nicht. Basta!
Anspieltipps: „Shining“, „The Rainbow Mouth“ und „Minotaure“
Bewertung: 8,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Death Is The Doors
02. Shining
03. Your Exploding Heads
04. You And Eyes
05. Radio Aquarius
06. Return To Hallucinate
07. The Rainbow Mouth
08. Minotaure
09. Anyway The Minds Flow