Label: Rotten Roll Rex
VÖ: 13.01.2018
Stil: Grindcore
Facebook Kaufen
1993 gegründet und 2018 Jubiläum (daher auch der Albumtitel) und sage und schreibe 3 (in Worten: DREI!!!) Alben in dieser Zeit auf die Menschheit losgelassen. Nicht unbedingt ein herausragendes Arbeitszeugnis, doch wer die Kadaverficker kennt wird wissen: Who gives a shit! Ist auch richtig so, denn wenn man sich von Album zu Album so dermaßen steigert wie die Grinder aus NRW braucht sich nicht hinter schnöden Zahlen zu verstecken.
Das erste was dem geneigten Hörer sofort auffällt: Die Ficker haben ENDLICH eine angemessene, fette und krachende Produktion vorzuweisen, die aus dem Hause Soundlodge stammt und von keinem Geringeren als Jörg Uken durchgezogen wurde, der darüber sagt: „Für die kurze Zeit und das schmale Budget ganz ok, denke ich. Die hatten schon Angst, dass es zu gut klingt.“
Tja, die Angst war und ist mehr als berechtigt, denn soundtechnisch hat das Ding mehr Eier, als so manche Hochglanz-Metalcore-Grind-wasweißich-Kapelle und brennt einem Löcher in die Boxenmembranen. Auch musikalisch ist das Teil sowas von derbe abwechslungsreich: Grindattacken in allerbester Napalm Death Manier („Kadavervikar“), Punkiges („Max Wright, alright“) oder lupenreiner Hardcore („Yolocaust“), dazu der typische Fickerhumor mit Titeln wie „Stuhlgewitter“ (genialer Text!) und einem echten Megahit, dem neu aufgenommenen „The sleeping bootey“. Moment mal…geile Produktion, abwechslungsreich, Hits??? Reden wir immer noch über die Kadaverficker, die einst von sich behaupteten: „Ursprünglich haben wir die Band ja mal gegründet um alle so richtig anzupissen und abzufucken. Wir WOLLTEN ja, dass uns alle hassen. Naja, hat nie so funktioniert, deswegen polarisieren wir nur und einige finden das sogar richtig geil. Warum auch immer“
Warum, in Dreiteufelsnamen, nehmt ihr dann solch ein großartiges Album auf? Warum katapultiert Ihr Euch mit diesem Teil an die Spitze der deutschen Grindszene? Warum macht s einfach Spaß und Laune, das Teil immer wieder neu zu starten? Fragen über Fragen mit denen ich die Truppe demnächst bei einem ausführlichen Gespräch löchern werde. Ernsthaft: Das Album ist so dermaßen bockstark, wie ich es kaum erwartet hätte. Und ja. Liebe Ficker, die Leute werden es lieben. Was läuft denn da nur falsch bei Euch? Reflektiert Euch doch bitte mal selbst…
„KFFM 931.8“ ist allerdings mit einem grandiosen Makel behaftet, der die Höchstpunktzahl verhindert: Das Album kommt erst im Januar offiziell auf den Markt und somit kann ich es nicht in den Jahrespoll der Alben des Jahres 2017 mit aufnehmen. Ebenso kann ich Euch leider noch keinen Pre-Order Link zur CD, sondern lediglich zum Vinyl bieten, doch echte Fans ziehen dieses selbstverständlich dem Polycarbonat vor. In diesem Sinne: Let’s get ready to fick!
Bewertung: 9,7 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Raiding the radiostations
02. Crypt of harassment
03. German vermin
04. You dislike…we destroy
05. Stuhlgewitter
06. Das Kleben nach dem Tod
07. Max Wright, alright
08. Kadavervikar
09. Yolocaust
10. Hier kommen die Ficker
11. The fantastic deceased and where to find them (Interlude)
12. The sleeping bootey
13. Dead is the new sexy
14. Bus baun
15. Rocking Metal Motherfucker
16. Nekroupie
17. Chupa me a pissa
18. Dortmund asozial
KADAVERFICKER – KFFM 931.8 (2018)
(4.261) – Olaf (9,7/10) Grindcore