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KADAVERFICKER - Superkiller (A musical journey between Life and Death) (2023)

(8.509) Olaf (8,2/10) Synthgrind’n‘Roll


Label: Massacre Records
VÖ: 29.09.2023
Stil: Keine Ahnung






Eines ist bereits jetzt so sicher, wie der Umstand, dass Sternburg alkoholfrei eine Versündigung an der Natur darstellt. Mit ihrem fünften vollständigen Rundling stellen uns die Kadaverfiker vor eine Mammutaufgabe, an der ich fast gescheitert wäre. Veil mehr noch. Anfangs dachte ich, dass sich die Dortmunder mit diesem Album ihr Grab schaufeln würden. Ich muss allerdings zu Protokoll geben, dass mich der Goreminister auf dem Party San bereits vorgewarnt hatte und somit gar nicht hätte überrascht tun müssen. Aber kommen wir zum Thema.

Superkiller“ ist ein Album, nein, vielmehr eine Abhandlung dessen geworden, was man unter künstlerischer Freiheit verstehen kann, vielleicht sogar muss. Dieses aus vier Teilen bestehende, vielleicht etwas überbordende Werk bringt einen an seine Grenzen des Belastbaren und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass viele alteingesessene Ficker-Fans diesem akustischen Rundumschlag angewidert die kalte Schulter zeigen werden. Und wenn man mal rekapituliert, dass es exakt das war, was sich die Band zu Beginn ihrer Karriere auf die Fahnen geschrieben hat, muss man sich eingestehen, dass sie auf ihrer nun vorliegenden Reise zwischen Liebe und Tod alles, aber auch wirklich verdammt alles richtig gemacht haben.

Bereits auf „Kaos Nekros Kosmos“ hat der Goreminister damit begonnen, an vielen Stellen clean zu singen. Dies wird nun ausgebaut, und zwar auf eine Art und Weise, wie ich sie nicht für möglich gehalten hatte. Soll heißen, seinen gurgelnder Growlgesang gibt es tatsächlich nur noch partiell zu hören. Stattdessen klingt der Tausendsassa aus dem Ruhrpott nunmehr wie ein völlig zugedröhnter Bastard, der aus einem Gangbang mit Dava Gahan, David Byrne und Joe Strummer hervorgegangen ist. Sprich: An manchen Stellen wird hier reinster 80er Synth-Wave geboten, der einfach nur schockt. Aber ist es nicht exakt das, was die Ficker immer erreichen wollten? Ehrlich, dieser Schockmoment ist der mit weiten Abstand größte, den die Band jemals vollzogen hat und gerade das nötigt mir eine Menge Respekt ab.

Manche Songs haben dann doch den typischen Gore-Anstrich, mit dem sich die Truppe eine Menge Fans erspielt hat, doch das „Normale“ überwiegt und so etwas konnte man absolut nicht erwarten. Ebenso wenig wie die insgesamt 5 Coverversionen, die es auf dieses Mammutwerk geschafft haben und bei denen der Talking Heads Klassiker „Psycho Killer“ am besten zu dem neu ausgerufenen Konzept im Ficker-Kosmos passt. Da wirkt die eigene Interpretation des Bathory Werks „Krom“ eher wie ein Störfaktor, was ich niemals geglaubt hätte, wenn man mir dieses vorher gesagt hätte.

Dieses Album ist der Inbegriff von künstlerischer Freiheit, der mir Abstand größte Schocker, den sich die Kadaverficker hätten ausdenken können und wer es schafft, sich die Scheibe beim ersten Mal komplett anzuhören, dem gebührt mein tiefster Respekt. Gewöhnungsbedürftig umschreibt es nicht einmal ansatzweise, doch gerade dieses sprengen von Ketten ist es, was „Superkiller“ zu einem Triumphzug macht. Auch wenn es mir an manchen Stellen verdammt viel abverlangt. Respekt!


Bewertung: 8,2 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Counterfeit
02. The last mask
03. Of the sun and the wind
04. Unethical machines
05. All the corpses dance
06. Hot for a dead planet
07. Perennial death
08. Darkness drips from her like hone
09. Waves of demise
10. Final show
11. Lost in the light
12. Death on demand
13. Hail the promiscuous dead
14. 18 and death
15. Not so bad, but sad
16. Pale shadows
17. The Fan and the bellows (The Chameleons)
18. New corpse (Acid Bath)
19. Bad Taste (The Remnants)
20. Krom (Bathory)
21. Psycho Killer (Talking Heads)



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