Label: MDD Records
VÖ: 05.06.2015
Stil: Dark deathened Black Metal
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Als nächstes betreten Kain aus Würzburg den Reviewring!!! Unbekannt sind mir die Jungs definitiv nicht. Persönlich kennenlernen dürfte ich sie schon vor einigen Jahren, als wir gemeinsam die ein oder andere Bühne geteilt und bis zur Sperrtunde die Städte unsicher gemacht haben. Dennoch soll das kein Pluspunkt für den "Omega" Nachfolger sein. Auch wenn ihr Vorgänger wirklich gelungen war und die Jungs für den ein oder anderen als Geheimtipp bekannt sind, bin ich mal gespannt wie "Seele" dort anknüpft, oder was es zu bieten hat.
Was mir gleich nach dem Start der CD auffällt, ist dass sich der Sound wirklich verbessert hat. Klarer, definierter und hat wirklich Wumms! Es gibt bestimmt in einigen Dingen schon bessere Standarts, aber hier passt der Sound auch zur Musik und das ist wichtiger als die beste Produktion. "Agonie" beginnt wuchtig und zeigt gleich auf, dass die Würzburger es Ernst meinen und es direkt in die Fresse drücken. Ein wirklich guter Abwechslungsreicher Mix aus Black Metal mit Death Metal. Keyboardeinlagen, inszenierte Pausen zum Luft holen, oder eher gesagt zum ausholen für die direkten Angriffe auf die Nackenmuskulatur wechseln sich ausgewogen mit Blastbeats und eingängigen Harmonien ab. "Galgenbaumes Sündenfruch" lässt sogar alte "Omega" Erinnerungen aufleben, beweist aber auch, dass sie ihren Stil etwas mehr personalisiert und zum eigen gemacht haben.
Die Texte werden, wie man es von den Songtiteln schon erahnen kann auf Deutsch, im Wechseln zwischen screamen und growling durch das Mikro gejagt. Der Aufbau der Songs wirkt wirklich durchdacht, nicht unnötig zu viel, aber doch so geplant, dass es einfach knallt und die Texte und deren Aussage unterstützt. Etwas schwach dafür wirken leider für mich die beiden folgenden Tracks "Abschaum" und "Trotz" und geben der CD in der Mitte einen kleinen leichten Durchhänger. Es wirkt dann doch etwas zu ähnlich der ersteren Songs und verliert dann doch an wucht und Reiz. Der folgende "Seelenkrüppel" reist das Ruder dann doch in gewohnter und alt bewehrter Kain Manier um und schließt den Kreis zurück zum Hörgenuss. Dicht gefolgt vom krächsenden Bass Intro beim "Verbrannten Fleisch", welcher dann auch wieder an Tempo und Lust zum abgehen zunimmt. Selbiges gilt dann auch für das genauso knallende Spektakel aus Keyboards und Geknüppel bei der "Schwarzen Triade". Abgerundet wird das ganze dann vom letzten Song "Erwachen", welcher selbiges wie am Anfang des Albums bestätigt, dass es einfach eine düstere Black Metal Wucht mit deathigen Riffs ist, welche sich niemand entgehen lassen sollte.
Fazit: "Alles in allem ist es nun schon zum 2 mal ein super Album der Würzburger, welches die Krone von "Omega" locker an sich reißt und zeigt, wir können noch mehr. Als einziger Wermutstropfen und leichtem Punktabzug gibt es da auch nur das leichte schwächeln in der Mitte der Scheibe anzuprangern. (Ein kleines Manko was der Vorgänger auch hatte.) Aber dennoch ist "Seele" super durchdacht und mach wirklich Spaß beim hören und wird sicherlich auch Live zum Nackenbrecher. Weiter so Jungs!!!
Bewertung: 8,5 von 10,0 Punkten
Tracklist:
01. Agonie
02. Seele stirbt
03. Galgenbaumes Sündenfruch
04. Abschaum
05. Trotz
06. Seelenkrüppel
07. Verbranntes Fleisch
08. Schwarze Tirade
09. Erwachen
KAIN (2015)
"Seele" (1.764)