KERRY KING - From Hell I rise (2024)
(8.883) Olaf (9,0/10) Thrash Metal
Label: Reigning Phoenix Music
VÖ: 17.05.2024
Stil: Thrash Metal
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Der König ist tot, lang lebe der King! So oder so ähnlich oder vielleicht auch gar nicht kann man den ersten Soloausflug des glatzköpfigen Slayer-Mastermind’s betiteln, der nach gefühlten 20 Sonnenwenden endlich mit seinem lang angekündigten und von der weltweiten Fangemeinde erwarteten Alleingangs-Album auf der Matte steht und um die Käuferschaft in diesem hart umkämpften Business buhlt. Hat er damit Aussicht auf Erfolg?
Definitiv und wenn man mal von dem schrottigen KI-Artwork absieht, ist der Inhalt wirklich grandios und ein Feiertag für jeden Slayer Fan, der seit der Auflösung mit gesenktem Kopf und traurigen Blick durch die Plattenläden dieser Welt streifte. Klar kann man durchaus von „Repentless“-Resteverwertung sprechen, doch ich bin Ansicht, dass wenn Songs wie „Idle Hands“, „Toxic“ oder „Shrapnel“ auf ebenjenem Totschläger-Abgesang gestanden hätte, die Scheibe weitaus höher in meinem Slayer-Ranking gestanden hätte. Sprich, der Kerry hat alles richtig gemacht!
Doch eine Schwalbe macht noch kein gutes Album und somit hat sich der Axtmann mit Death Angel Frontmann Mark Osegueda quasi einen Araya-light ebenso zum Line-Up hinzugefügt wie den ex-Machine Head Schredder Phil Demmel, Hellyeah Basser Kyle Sanders und seinen ehemaligen Trommelkollegen Paul Bostaph, der endlich war so richtig fett und nicht in den Hintergrund gemischt klingt. Also insgesamt eine Mannschaft, die auf dem Papier für durchaus starke Mucke steht, doch wie sieht die Realität aus? Schießt der Pittbull Liebhaber mit Kanonen auf Spatzen?
Mitnichten, vielmehr hat der Gute ein Album entwickelt, welches wirklich alles beinhaltet, was der geneigte Thrash Fan hören will, auch wenn es mit an größter Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mittlerweile Truppen gibt, die das Slayer’eske Liedgut schon lange eingeholt, wenn nicht sogar überholt haben. Doch der King kann es halt immer noch, scheißt auf gängige Meinungen und tut das, was er am besten kann: Rifforientierte Mega-Banger schreiben, dem Teil einen fetten Sound verpassen und endgültig einen Schlussstrich unter die totschlagende Vergangenheit zu ziehen. Obwohl, so richtig weiß man es ja nie…
„From Hell I rise“ ist stark, an manchen Stellen sogar saustark und ein gutes Beispiel dafür, wie man eine Soloplatte veröffentlicht, ohne sich der Lächerlichkeit preiszugeben. Vielmehr kann man das Teil ohne mit der Wimper zu zucken irgendwo zwischen „Seasons“ und „South of Heaven“ einordnen, ohne der Slaytanic Wehrmacht auf den Schlips zu treten. Es bleibt abzuwarten, ob dies eine Eintagsfliege war oder sich daraus wirklich was Großes entwickelt. Die Scheibe markiert jedenfalls einen mehr als guten Anfang für eine rosige Zukunft auf Solopfaden.
Bewertung: 9,0 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Diablo
02. Where I reign
03. residue
04. idle Hands
05. Trophies of the Tyrant
06. Crucifixation
07. Tension
08. Everything I hate about you
09. Toxic
10. Two Fists
11. Rage
12. Shrapnel
13. From Hell I rise