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KILL RITUAL – Kill Star Black Mark Dead Hand Pierced Heart (2022)

(8.048) Maik (8,0/10) Heavy Metal


Label: Massacre Records
VÖ: 28.10.2022
Stil: Heavy Metal

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Schaut man sich das Coverartwork des nunmehr schon sechsten Studioalbums von KILL RITUAL an, erwartet man zweifellos etwas im Stile spätsiebziger Okkult-Rock-Protagonisten wie BLACK WIDOW oder ELECTRIC HELLFIRE CLUB. Doch weit gefehlt.

Seit 2010 ist die Band unterwegs, und sechs Alben in zwölf Jahren lässt auf kompositorische Fleißbienchen schließen. Scheinbar konnten sich die Jungs nicht auf einen Plattentitel einigen, und so haben sie alle Ideen in einen Topf geworfen, und den kurzen, prägnanten und vor allem einprägsamen Namen Kill Star Black Mark Dead Hand Pierced Heart“ für ihr neues Machwerk erkoren.

Was den Hörer musikalisch erwartet, ist eine recht kompakte Mischung aus Power Metal, Speed Metal und einer Prise Thrash. Man sieht, alles schön in der Tradition der Achtziger Jahre. Dabei pendeln sie zwischen einerseits JUDAS PRIEST und IRON MAIDEN, andererseits OVERKILL und ARMORED SAINT hin und her, dazwischen wird noch bei Bands wie ANVIL, FLOTSAM und weniger bekannten Combos wie IRON CROSS oder SATAN’S HOST haltgemacht.

Was jetzt zusammengeklaut klingt, ist es aber bei Weitem nicht. Eher haben sich KILL RITUAL ihre eigene Suppe zusammengerührt, und nur ab und an in das Gewürzregal oben genannter Formationen gegriffen.

Und vor allem gestalten sie ihr Album äußerst abwechslungsreich. Da gibt es wahre Thrashattacken wie „The Smell Of Death“, gefühlvoll balladeske Gesangseinlagen wie in den Strophen von „I Am The Night“, der- cooler Kontrast – im Chorus zu einem wuchtigen Powerstampfer mutiert.

Dabei wird auch die Vielseitigkeit des Vocalakrobaten sichtbar, der sich das plakative Pseudonym Chalice Blood verliehen hat (In den Bands ENCHANTER und OCTOBER DAWN firmiert er unter seinem bürgerlichen Namen Brian Betterton). Von kratzigen Thrashvocals über Schreie und Falsettscreams bis hin zu einfühlsamem Gesang hat der Knabe so einiges auf der Pfanne.

Dies ergibt ein sehr zeitloses Metalalbum, welches in dieser Form auch 1985 hätte erscheinen können. Bis auf die Produktion, die heutzutage etwas ausgefeilter als dazumal daherkommt, und ordentlich Wumms hat. Mix und Mastering gehen auf das Konto von Andy La Rocque, der dem authentisch/traditionellen Sound der Band den letzten Schliff gegeben hat.

Nun ist es ja so, dass es, bei aller Begeisterung für ein derartiges Old School- Geschoss, immer noch etwas zum Meckern gibt für so olle Geiernasen wie mich. Denn obwohl das Album recht flockig und angenehn in die Lauschröhren alter Headbanger rutscht, fehlt es dem Album doch etwas an Höhepunkten. Gerade die Gesangslinien hätten noch etwas mehr Biss gebraucht, um das sängerische Potential des Vokalisten voll auszuschöpfen.

Auch wirken einige Parts etwas verfahren, wie das leicht angeproggte „Get In Line“. Ebenfalls ist die endlose Wiederholung von Titelzeilen auch nicht gerade der allerfetteste Bringer. Dennoch können Freunde der traditionellen metallbehafteten Stromgitarrenmusik ohne Gefahr mal eine Probehörung riskieren, denn cool isses allemal.

Anspieltipp: „The Whore Of War“ und „The Smell Of Death“


Bewertung: 8,0 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. By The Hand Of God
02. The Whore Of War
03. 7 Knives
04. I Am The Night
05. The Smell Of Death
06. Can You See Us Now
07. Kill Star Black Mark Dead Hand Pierced Heart
08. Get In Line
09. The Devil, The Mist, The Flame



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