Label: Sony Music
VÖ: 16.08.2019
Stil: Metalcore
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Satte drei Jahre haben uns die Neuengländer nun auf ein neues Album warten lassen und präsentieren dieses nun unter dem Titel „Atonement“, welches neben einem brillanten Coverartwork ebenso mit einer knackig frischen Produktion aufwartet, die einem die Kaldauen verknotet. Schauen und hören wir einmal ein wenig näher hin.
Gleich die ersten beiden Songs geben die Marschrichtung dieser unglaublich intensiven und tanzbaren Platte vor . Gerade „The signal fire“ mit ex-Sänger Howard Jones, der letztmals seine Stimmbänder auf der selbstbetitelten Scheibe von 2009 zum Schwingen gebracht hat, hats mir dabei besonders angetan. Eine unfassbar tolle Gitarrenarbeit paart sich hier mit der typischen Härte der band, die zu keinem Zeitpunkt aufgesetzt oder künstlich herbeigeführte wirkt. Die Produktion ist knackig, differenziert und herrlich transparent, so dass man als Hörer jederzeit der Kompositionen entspannt folgen kann. Da tut es auch keinen Abbruch, das „Us against the world“ ein wenig zum Schunkeln animiert und dem selbst auferlegt hohen Standard seiner vorangegangen Song Kollegen nicht gerecht wird.
Doch das ist lediglich ein kleiner Wermutstropfen, denn „The crownless king“ schlägt wieder in die gleiche Kerbe und präsentiert mit Testament Frontman Chuck Billy einen Gastsänger, der dem Song mit seiner unvergleichlichen Röhre eine herrlich pulsierende Härte beschert. Da kann Stück „I am broken too“ nicht ganz mithalten, obwohl auch hier die typische Trademarks der Band im Vordergrund stehen, der Rhythmus passt, mir aber irgendwie nicht zusagen will. Bei „As sure as the sun will rise“ kommt dann leider wieder eine Eigenart zum Vorschein, dich in der Musik von Killswitch engage gar nicht mag…die aufgesetzt wirkenden Blastbeats, die einfach zum Spirit der Band überhaupt nicht passen wollen und auf die gerne hätte verzichtet werden können. „No your enemy“ geht dann wieder zurück auf die Art von Musik, die ich bei der Band so liebe. Das Tanzbein ausgepackt, die Hüfte eingeölt und ab in den privaten Moshpit.
Irgendwie kommt „Atonement“ nun allerdings an einem Punkt, an dem der Spannungsbogen zu sehr Achterbahn fährt. Auf großartige Hits folgen, im Verhältnis zum Können der Band, nicht ganz so spannende Songs, die zwar nicht schlecht sind, im Vergleich zu den auf dem Album befindlichen Granaten leider nicht an stinken können. Das zieht sich durch „Take control“ und einem erneuten Teil von Killswitch engage namens „Ravenous“ und wird erst wieder bei „I can’t be the only one“ besser und mitreißender. Gerade hier zeigt Jesse Leach seine beste Leistung und es ist mir unbegreiflich, warum dieser Song erst so weit hinten in der Trackliste auftaucht. Dieser Song ist quasi die Quintessenz dessen, was den Sound von Killswitch ausmacht und über Jahre hinweg die Fans und Musikliebhaber begeisterte. Da tut es dem allgemeinen positiven Eindruck auch keinen Abbruch, dass „Bite the hand that feed“ für mich ein wenig zu hektisch und überhastet daherkommt.
Trotz einiger Nörgeleien meinerseits ist das Album dennoch im Vergleich zu vielen anderen Veröffentlichungen von Killswitch engage eine der bessere Platten geworden, bei der man als Hardcore oder Heavy Metal Fan ohne jegliche Bedenken und Gewissensbisse zuschlagen und sein sauer verdientes Geld bedenkenlos investieren kann.
Bewertung: 8,4 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Unleashed
02. The signal fire (feat.Howard Jones)
03. Us against the world
04. The crownless king (feat.Chuck Billy)
05. I am broken too
06. Ass sure as the sun will rise
07. Know your enemy
08. Take control
09. Killswitch engage-Ravenous
10. I can’t be the only one
11. Bite the hand that feed
KILLSWITCH ENGAGE – Atonement (2019)
(5.678) Olaf (8,4/10) Metalcore