Manch einer hält mich für schmerzpervers, aufgrund dessen, dass ich mich über jede neue Platte der Krawallbrüder freue. Lässt sich das neue Album der Jungs wirklich “schmerzfrei” hören?
Leider beginnt die Platte wieder mit einem nichtssagendem Intro, wieso nimmt man als Opener, der diesen Namen dann auch verdient hätte, nicht den Song „Was lange währt“. Denn da ist sie, die Ode der Brüder an sich selbst, die auf keinem Krawallbrüder-Album fehlen darf. Beim nächsten Song „Blut und Tinte“ wird gleich der bevorzugte Lebensstil besungen, („..Bier und Weiber, Ich leb mein Leben hier und heute nur für mich“), auch solche Zeilen sind fester Bestandteil des Vierers aus dem Saarland. „Auf ein Wort“ beinhaltet leider einige Worte zu viel, die über die Jahre einfach abgegriffen klingen ( „Ich bin kein Nazi, keine Zecke, sondern Ich..“). Ohne Schmerzen kommt man bis hierhin allemal durch, ich bin allerdings hin und hergerissen ob ich mich langweilen oder gespannt auf DEN Hammersong warten soll. „Nur für dich“ nimmt mir die Entscheidung dann ab, als die Textzeile“ Ich weiß, es ist nicht richtig“ passend mit Ska-Elementen untermalt wird. Aber Jungs, ist das alles an Innovativität was ihr zu bieten habt? Die Antwort bekomme ich nach durchhören des Albums. Ja!!
Wo Krawallbrüder draufsteht, ist auch Krawallbrüder drin. Die Jungs haben inzwischen 20 Jahre auf dem Buckel und wissen ganz genau was funktioniert, denn bei den Fans wird das Album genau deswegen wieder gut ankommen, weil es so klingt wie seine Vorgänger. Das mache ich gar nicht schlecht, denn der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Und deshalb werde ich mich genauso wieder auf das nächste Album der Krawallbrüder freuen.
Bewertung: 6,8 von 10 Punkten
Tracklist:
01. I.IV. R.I.P. XXXIII
02. Was lange währt
03. Blut und Tinte
04. Auf ein Wort
05. Nur für dich
06. Weg von euch
07. Schmerzfrei
08. 6 Fuss breit
09. Wie die Tiere
10. Nie ein Ende sehen
KRAWALLBRÜDER
Schmerzfrei (2014)