Über all die Jahre gab es Glaubenskriege, fast im Verborgenen fürwahr, doch ich gebe es unumwunden und öffentlich zu: Krokus waren schon immer die besseren AC/DC für mich und beweisen dies erneut eindrucksvoll mit ihrem neuen Album „Dirty dynamite“, auf dem es an allen Ecken rockt und rollt, groovt und einfach nur Freude macht. Warme Melodien, einfach gut und hausgemachter Hardrock und der eindeutige Beweis, dass die Schweizer auch im 38.Jahr ihres Bestehens immer noch zur Creme de’la Creme der internationalen Szene gehören.
11 granatenstarke Eigenkomposition, die natürlich alle Trademarks vereinen, die die Eidgenossen in den vergangenen Jahrzehnten groß gemacht haben, beinhaltet diese formidable Scheibe, die satt produziert und mit einem famosen Marc Storace am Gesang einfach unbändig Laune macht. Mal nen satter Schuss Boogie („Rattlesnake rumble“), fett was zum mitwippen (Titeltrack) oder bluesig („Bailout blues“), für jedes Semester ist etwas dabei, um mächtig abzufeiern. Die Krönung ist allerdings eine Fremdkomposition: Was die Jungs aus dem Beatles Klassiker „Help“ gezaubert haben, sprengt alles! Was für eine tolle Ballade, inspiriert von den Arbeiten an dem Album in den berühmten Abbey Road Studios sollten die noch lebenden Mitglieder McCartney und Starr den Jungs huldigen, denn diese Version ist einfach allererste Sahne und schon jetzt einer meiner Tophits in den letzten Wochen im Auto. Man hört einfach dem Album den Spaß an, den die Aufnahme laut Chris von Rohr (siehe Interview) gemacht haben…und so soll das sein.
Die Krokusse blühen, nicht nur der Jahreszeit geschuldet, sondern auch musikalisch, denn Chris von Rohr, Fernando von Arb und ihre Spießgesellen haben mit „Dirty dynamite“ einen bunten Strauß an blühenden Melodien abgeliefert, ein Album, welches sowas von partykompatibel ist, dass die Gäste automatisch zu bangen anfangen und dem genervten Gastgeber die letzten Biervorräte wegsaufen. Leute, schenkt den Nektar ein, lasst die Gläser erklingen und sprecht einen Toast auf Krokus aus, denn das haben sich die Jungs mehr als redlich verdient…das Album rockt ohne Ende!!!
Bewertung: mehr als verdiente 9,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Hallelujah Rock’n’Roll
02. Go baby go
03. Rattlesnake rumble
04. Dirty dynamite
05. Let the good times roll
06. Help
07. Better than Sex
08. Doeng song
09. Yellow Mary
10. Bailout blues
11. Live ma life
12. Hardrockin’ mandynamite (2013)