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KRYPTOS – Decimator (2024)

(8.990) Maik (8,0/10) Heavy Metal


Label: AFM Records
VÖ: 05.07.2024
Stil: Heavy Metal






Irgendwie scheint es zwischen den beiden indischen Metalschwadronen AGAINST EVIL und KRYPTOS eine Art Wettstreit zu geben, dass sie nun schon wieder im gleichen Jahr ein Album raushauen. Diesmal haben sie sogar denselben Monat jeweils mit einer Scheibe beglückt.

Nun, KRYPTOS sind ja eh als Fleißbienchen bekannt. Nicht nur, dass „Decimator“ schon der siebte Langstreckenbomber der Band aus Bangalore ist, sie touren auch wie wild regelmäßig durch Europa. Man wundert sich schier, wann die ihre Songs schreiben.

Never change a winning team, heißt es ja. Und so bescheren uns KRYPTOS auch auf dem neuen Album ihre altbekannte Mischung. Traditioneller Heavy Metal mit thrashkompatiblen Gesang. Dezent eingesetzte Gangshouts, klassische Riffs, die ähnlich wie bei ihren schon erwähnten Landsmännern von AGAINST EVIL stark im Nachlass teutonischer Metalhelden der frühen Achtziger des verblichenen Jahrhunderts wildern, wenngleich KRYPTOS auch den MAIDENschen Gitarrenharmonien nicht abgeneigt erscheinen.

Und so elektrifizieren uns Kryptos mit „Electrify“, drehen die Temperatur hoch mit „Turn Up The Heat“ (wird auch mal Zeit in diesem verregneten Sommer, sonst hat der Lauterbach die ganzen Impfungen gegen Hitzetod umsonst bestellt), oder lassen uns mit „Sirens Of Steel“ den stählernen Sirenen lauschen.

Mit dem instrumentalen Akustikstück nehmen KRYPTOS das Tempo etwas raus, bevor sie mit dem Titeltrack die Daumenschrauben wieder etwas anziehen. Der Song wirkt ein wenig wie eine Kollaboration von JUDAS PRIEST und MANOWAR, nur der Gesang ist eben mehr der Rauhbauz.

Ist vielleicht gewollt, denn wenn man sich das Coverartwork anschaut, mit dem stählernen Kampfmonster fühlt man sich doch irgendwie an die Frontbildchen von „Screaming For Vengeance“ oder „Firepower“ erinnert.

Nun, wo KRYPTOS draufsteht, ist definitiv auch KRYPTOS drin, wenngleich die Band momentan ein wenig Gefahr läuft, sich auf dem Erreichten ein wenig auszuruhen. Will sagen, die Band hat sich so ein wenig in einer Komfortzone eingeigelt. „Decimator“ wirkt ein wenig wie eine Nummer-Sicher-Sache. KRYPTOS riskieren hier nichts, und das macht die Band auf dieser Scheibe einerseits zwar deutlich wiedererkennbar, geizt aber mit echten Höhepunkten und Kreativität. Die Songs ähneln sich doch zumeist stark und kaum einer ragt aus dem Gesamtniveau heraus. Wem die früheren KRYPTOS- Alben gefallen haben, dürfte aber auch hier seine Freude dran haben. 

Anspieltipp: „Sirens Of Steel“ und „Decimator“


Bewertung 8,0 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Sirens Of Steel
02. Fall To The Spectre’s Gaze
03. Turn Up The Heat
04. Electrify
05. Solaris
06. Decimator
07. In The Shadow Of The Blade
08. Pathfinder
09. We Are The Night



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