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KYLESA (2015)

"Exhausting fire" (2.313)

Label: Season Of Mist
VÖ: 02.10.2015
Stil: Sludge Metal
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Kylesa haben auch auf dem nunmehr siebenten Album absolut nichts von ihrer Klangweite und Virtuosität eingebüßt. Bereits seit fast 15 jähriger Existenz lässt die Truppe aus dem Bundesstaat Georgia es nicht an Ideenvielfalt mangeln und manifestiert auch auf „Exhausting Fire“ ein vielschichtiges, druckvolles, enorm atmosphärisches Werk .

Mit „Spiral Shadows“ hatten Kylesa bereits 2010 für ordentlich Aufregung sorgen können, denn hier wurde treibender Sludge, aggressiv und vielseitig im höchsten Maße in die Gehörkanäle infiltriert, in einer Qualität die bis heute seinesgleichen sucht. Ein wahrliches Höllenfeuer was da auf einem niederprasselte.

Den auf „Ultraviolet“ eingeschlagenen Pfad setzen Kylesa mit untermauerter Überzeugung nun auch auf dem aktuellen Werk fort. Der brachiale Anteil, der früher häufiger im Fokus stand, wurde auf ein ausgewogenes Häppchen zurechtgestutzt und kann nun umso mehr für eine erstaunte Kylesa-Anhängerschaft sorgen, samt neugieriger Zaungäste. Das Album besticht durch einen unglaublich bratzigen und fetten Sound, der jener englischen Dampfwalze nicht unähnlich ist, verfeinert mit dem beschwörend, hypnotischen Gesang von u.a Laura Pleasants, verbunden mit der teils tragfähigen und wieder enorm drückenden Instrumentierung und so den Openertitel „Crusher“ verdienten Maßen trägt. In dieser Marschrichtung beschreiten Kylesa auf „Exhausting Fire“ ihren Weg zielgerichtet fort. Progressive, teils verkopfte Schattierungen durchbrechen immer wieder das harmonische Muster, wie beim grummeligen „Lost And Confused“, was vom weiteren Sänger Phillip Cope passend inszeniert wurde und lassen das Gesamtbild breitflächig interessant erscheinen. „Shaping The Southern Sky“, welches auch mit einer krautigen 70er Rock Note überrascht und „Falling“ das schwermütig, aber zugleich melodisch und treibend sich entwickelt, grandios. Da überrascht, auch der experimentierfreudige, messerscharfe, düstere Klampfensound auf „Night Drive“, was für eine Knochenpresse! Bevor das Album mit dem leider ein wenig blassen „Out Of My Mind“ ausklingt, geht’s nochmal an die Fettreserven, denn bei „Growing Roots“ schwingen Kylesa das Zepter schwungvoll. Der superbe Mischwurm aus Sludge und schwarzmetallischer Impression, fällt detailreich erst beim genauerer Sezierung auf, aber zeigt sich wahrlich kräftig. Noch eindringlicher wird das ganze durch den Violinen-Einsatz, der dem ganzen zu einer ordentlichen Geschmacksexplosion verhilft.

Kylesa haben sich auf „Exhausting Fire“ nicht komplett überworfen und beschreiten den auf „Ultraviolet“ eingeschlagenen Weg zielgerichtet fort, eben nur noch ausgeklügelter und facettenreicher. Der anspruchsvolle Sludge nimmt auch 2015 eine Vorreiterposition ein und verkörpert Eigenständigkeit gepaart mit überzeugender, musikalischer Qualität. Derzeit sind Kylesa auf US Tour, aber freuen wir uns auf eine sicherlich folgende Europa-Tour und auf die wuchtige Live-Performance mit den beiden Drummer, immer wieder eine Wohltat, Augenfreude und eine Wucht!

Bewertung: 9,0 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Crusher
02. Inward Debate
03. Moving Day
04. Lost And Confused
05. Shaping The Southern Sky
06. Falling
07. Night Drive
08. Blood Moon
09. Growing Roots
10. Out Of My Mind

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