Label: Nuclear Blast
VÖ: 16.02.2018
Stil: Djent
Wow – es raschelt im Moment mächtig im Mathematik – Metal - Busch, denn die Schweden LETTERS FROM THE COLONY streben die Weltherrschaft im Frickelkosmos an. Anfänglich vermutet man eine große Mogelei, denn die Emporkömmlinge scheinen für ihr Erstlingswerk des Öfteren an der Proberaumtür ihrer Landsleute MESHUGGAH gelauscht zu haben.
Dessen nicht genug, schmulte man gleichzeitig in die Musikhefte der Franzosen GOJIRA. Nach mehrmaligem Genuss dieser Tonkonserve verfliegt dieser Eindruck aber rasch. Sicherlich sind die Trademarks beider Vorbilder allgegenwärtig, aber warum nicht von den Großen lernen?
Bei aller Riffmauserei vergessen die Jungspunde aber nicht eigene Duftmarken zu setzen. So wird nicht nur Wert auf kaltes Industrieflair, verzwickte Rhythmusverschiebungen und Jazzgedöns gelegt. Es werden zusätzlich warme Sounds geboten, catchy Melodien verwebt und sogar Easy Listening – Parts integriert. Dabei entsteht schon mal ein 12 Minuten – Koloss, der es in sich hat.
Da ja Langeweile im Progressivelager ein Fremdwort ist, wird der Zuhörer beispielsweise mit einem Saxofon überrascht oder mit Streicherstreicheleinheiten verwöhnt. Brutale Stakkatoorgien und leise Töne gehen einander her und überraschen mit pfiffigen Wendungen. Dieses Notengewusel ist genau mein Gemüse.
Hier haben wir es mit ernstzunehmender Konkurrenz zu tun, die definitiv ne Menge auf Tasche hat und zu Recht Anspruch auf die Djent - Krone erhebt.
Definitiv ein Highlight in dieser Branche.
Anspieltipp: „Cataclysm“, „Terminus” und „Vignette”
Bewertung: 10 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Galax
02. Erasing Contrast
03. The Final Warning
04. This Creature Will Haunt Us Forever
05. Cataclysm
06. Terminus
07. Glass Palaces
08. Sunwise
09. Vignette