LIQUID FLESH – Dolores (2023)
(8.387) Timo (6,8/10) Death Metal
Label: Time To Kill Records
VÖ: 26.05.2023
Stil: Death Metal
Aus dem französischen Grenoble stammt mir dieses bisher unbekannte Death Metal-Trio. Dabei konnten die Drei bereits zwei weitere Alben seit 2014 veröffentlichen. Hinter dem Neugierde weckenden Titel „Dolores“ verbergen sich dabei 10 Songs, die in 50 Minuten eine Todesblei-Mischung auf den Plan rufen, die sich von der Masse der Releases angenehm abhebt. Der wuchtige und dichte Sound ist dabei recht förderlich und gefällt, wie auch das eher makabre Coverartwork. Aber gehen wir mal ins Detail…
Dabei bindet die Band neben sehr viel Midtempo Groove, auch mal ein schönes Tempo ein. Mit dem Opener „Urbex Macabre“ darf man gleich aus dem Vollen schöpfen. Da offenbaren sich sogar deathgrindige Züge, aber eben auch schwarzmetallisches, bis doomiges. Das ist dann doch schon eine schöne Überraschung, wer hätte das gedacht. Auch der Folgetrack „La Danse des Ombres“ metert mit einem schönen Bolt Thrower Brett, wie auch das groovig, mit DeathnRoll Beats ausgestattete „Tapage Nocturne“, das auch mal schön Stoff gibt.
„Dose Letale Mediane“ und „Ocean De Failles“ zeigen dabei eine interessante Seite der Band, die auch mal Black Metal, von avantgarde bis rough, von klirrend bis schleppend auf den Plan ruft. Gerade bei „Ocean De Failles“ kommt mir doch aufgrund der minimalistischen und direkten Art auch mal Darkthrone in den Sinn, verrückt. Auf der Zielgeraden ist der Sound der Franzosen dann doch immer wieder etwas zäh und könnte auch einen flotten Drive wie zu Beginn vertragen. Auch wenn abschließend „Broillard Hypnotique“ mit Sprechsamples und 70s Einlagen das Geschehen auch mal auflockert. Aber das ist halt dann doch zu wenig.
Das dritte Album des Trios hat einiges zu bieten, bindet klassischen Death Metal mit jede Menge Grooves an sich, dosiert wird auch mit Tempo gearbeitet und mit DeathnRoll und Black Metal Ausflügen. Leider geht Liquid Flesh am Ende etwas die Puste aus, und hält meine Konzentration nur auf Dämmerniveau, was schade ist. Da gerade der Beginn und auch die Death Metal genreuntypische Zutaten sehr wohl für Aufsehen sorgten.