Eine Kandidatur für das Amt des Bürgermeisters dürfte für diese Burschen wohl keine Option für die Zukunft sein, auch wenn es nicht bestätigt ist, dass sich der Titel ihres vierten Langeisens in irgendeiner Form auf ihre Heimatstadt Oslo bezieht.
Fix ist jedoch, dass die vier Norweger erneut eine überaus gelungene Melange aus unterschiedlichsten Zutaten (von Stoner und Wüsten, über Classic, Doom und Blues, bis hin zu Hard und Heavy reicht das Sammelsurium an ROCKigen Klängen) kredenzen. Diese kommt im direkten Vergleich zum Drittling „Dust Devil“ zwar ein wenig spaciger und psychedelischer daher, wirkt dabei aber trotzdem eingängiger und lässt zudem auch immer wieder eine gehörige Portion Punk-Anachronismus mitschwingen.
Jene dürfte wohl auf die Herangehensweise der Aufnahmen zurückzuführen sein, schließlich lautete der Plan die Produktion so billig wie nur möglich zu halten. Dieses Konzept scheint durch das Live-Einspielen der Rhythmus-Abteilung zu Beginn der Arbeiten aufgegangen zu sein, wodurch es auch blendend gelungen ist das Sound-Gebräu absolut authentisch an den Zuhörer vermitteln zu können.
Die Einsamkeit dieser „Kamele“ ist nun definitiv Geschichte - anzunehmen ist darüber hinaus gar, dass sie reichlich Zuspruch finden werden, wenn so manche Stadt demnächst zu einer „Shit City“ wird.
Wenn da mal keine Freude aufkommt…
Bewertung: 8,0 von 10
Tracklist:
1. Shit City
2. White Lines
3. Is It Over
4. I Feel Sick
5. Seal The Perimeter
6. Freezing
7. BFD
8. Nightjar
9. Falling Down
LONELY KAMEL (2014)
"Shit city" (1.056)