Label: AFM Records
VÖ: 25.05.2018
Stil: Heavy Metal
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Hach, was waren das 2006 noch für herrliche ESC Zeiten mit dem sensationellen Gewinn Lordis, der immer noch über all den androgynen Hupfdohlen und den ultraschlechten deutschen Vertretern thront, selbst wenn am vergangenen WE Europa uns mal etwas hold war und einen sensationellen vierten Platz bescherte. Schnee von gestern, denn aktuell dreht es sich hier um das nunmehr neunte Album der finnischen Monster, die erneut mit „Sexorcism“ ihre Kreativität in Sachen Wortspiele unter Beweis stellen, uns musikalisch aber eine unfassbare Achterbahnfahrt zumuten.
Bei 12 Songs, nebst dem 9.Teil von SCG, klingeln bei mir eh schon die Kreativitäts-Alarmglocken, denn bereits im Vorfeld konnte ich mir nicht vorstellen, wie der doch recht simpel gestrickte Heavy Rock von Lordi über solch eine lange Distanz für Kurzweil sorgen sollte und exakt so traf es ein, wobei man sagen muss, dass die Scheibe mit dem Titeltrack einen schönen Stampfer beinhaltet und mit seinem fetten Doublebass-Beast zum Mitmachen animiert und einen automatisch die Faust nach oben recken lässt. Mit dem folgenden „Your tongue’s got the cat“ verfallen die Finnen aber leider wieder in das alte Schema F der cheesigen Pop Rock Melodien, die einem wirklich auf die Nerven gehen. Vor allem wenn man weiß, dass die Bande es kann und dieses mit wirklich schicken Krachern wie „Rome ate Juliet“, „Sodomesticated animal“ und dem großartigen „Polterchrist“, dem besten Song des Albums, eindrucksvoll beweisen. Doch dem stellen sich immer wieder Gurken der Kategorie „Naked in my cellar“, „The beast is yet to cum“, bei dem der Maestro meine Nerven mit seinem elendigen Gequieke aufs vortrefflichste malträtierte, oder dem Negativ-Höhepunkt „Slashion model girls“ in den Weg die verhindern, dass endlich mal ein komplett geiles Lordi Album auf den Markt kommt, welches nicht diese Berg- und Talfahrt hinlegt.
Musikalisch können die Finnen ja was, zeigen dies aber viel zu selten und schocken höchstens noch den vierjährigen Sohn meiner Freundin, wobei der durch seine älteren Geschwister schon so manchen „Horror“ gewohnt und dementsprechend gestählt ist. Live wird das mit Sicherheit wieder prima, auf CD hingegen ertappte ich mich mehrfach dabei, die Skip-Taste zu betätigen. Und außerdem ist das Cover vollkommen für den Allerwertesten…
Bewertung: 5,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Sexorcism
02. Your tongue’s got the cat
03. Rome ate Juliet
04. Naked in my cellar
05. The beast is yet to cum
06. Polterchrist
07. SCG9: The documented phenjomenon
08. Slashion model girls
09. Rimskin assassin
10. Hell has room
11. Hot & satanned
12. Sodomesticated animal
13. Haunting season
LORDI – Sexorcism (2018)
(4.716) – Olaf (5,5/10) Heavy Metal