Label: Rise Above
VÖ: 25.05.2015
Stil: Psychedelic Female-Fronted Occult Rock
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Dem fulminanten, kometenhaften Aufstieg von The Oath folgte ein ebenso abruptes Ende dieser hoffnungsvollen Formation. Doch Johanna Sadonis, die sich als Frontelfe des Unternehmens einen guten Namen machen konnte, scheint generell sehr arbeitswütig zu sein und vorzugsweise spontane Entscheidungen zu treffen.
Mit Lucifer steht nämlich bereits das Nachfolgeunternehmen Gewehr bei Fuß und dieses kredenzt nach einem ersten Ausrufezeichen in Form der EP “Anubis“ nun sein abendfüllendes Debüt. An der Hingabe und der Leidenschaft des Vortrags hat sich logischerweise nichts geändert und auch hinsichtlich der stilistischen Ausrichtung nicht, weshalb man wohl auch in Zukunft mit einem Vergleich zu The Oath leben wird müssen.
Doch das wird kein Thema von Belang sein, zumal es auf “I“ elegisch, aber mit kraftvoller Darbietung und auch fein strukturiert, aber dennoch beseelt und intensiv zur Sache geht. Durch die Tatsache, dass mit dem früheren Cathedral und aktuellen Death Penalty-Gitarristen Gary Jennings ein Könner der Sonderklasse als Co-Komponist mit von der Partie ist, lässt sich recht schnell erklären wie es Johanna locker aus dem Stand heraus gelingen konnte, dermaßen authentisches Flair zu vermitteln und dieses noch dazu in Songs verpackt zu präsentieren, die allesamt nicht nur plakativ (oder gar provozierend) „magisch“ klingen.
Schon klar, man mag so manche Passage durchaus bereits bei Heroen wie Black Sabbath, Blue Öyster Cult, Led Zeppelin oder UFO (so manche Gitarrenmelodie lässt auf Michael Schenker als Inspiration denken) vernommen haben und auch elegischen, verführerischen und hypnotisierenden Damengesang hat es bereits mehrfach und auch in nicht unähnlicher Version zu hören gegeben, dennoch steht es außer Zweifel, dass mit Lucifer ein weiteres ganz großes „Ding“ die Bühne des Classic Rock betreten hat.
Ganz einfach deshalb, weil das Gesamtpaket stimmt! Begonnen beim geschmackvollen Cover, über den authentischen, „klassischen“ Rock-Sound bis hin zu erlesenen, ganz im Stile der „altvorderen“ tönenden, aber dennoch zu keiner Sekunde altbacken anmutenden Hymnen wie dem eleganten “Izrael“, dem hypnotischen, von der EP bereits bekannten “Morning Star“ oder dem sich bedrohlich anschleichenden “Total Eclipse“.
Bewertung: 9,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Abracadabra
02. Purple Pyramid
03. Izrael
04. Sabbath
05. White Mountain
06. Morning Star
07. Total Eclipse
08. A Grave For Each One Of Us
LUCIFER (2015)
"I" (1.729)