LUNA´S CALL – Void (2021)
(7.116) Timo (9,5/10) Progressive Death Metal
Label: Eigenproduktion
VÖ: 30.04.2021
Stil: Progressive Death Metal
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Nach vierjähriger Abstinenz lassen die anspruchsvollen Progressive Deather wieder von sich hören. Wirkte „Diviniy“ auf mich noch reichlich schwergängig, so konnte man nur wage die vielen anspruchsvollen Ideen zu einer umfassenden Einheit bündeln. Auf den Hörer wirkte das dann eher anstrengend und reichlich verkopft. Das dann wiederum die künstlerische Kraft, denen das musikalische Schaffen der Briten innewohnt, leider auch nur ansatzweise gerecht wurde.
In den letzten Jahren sind Luna`s Call scheinbar ziemlich deutlich gereift, dabei sind enorm wendige und dynamische Songs entstanden. Die modernen Death Metal, mit allerlei Spielarten des virtuosen, technisch anspruchsvollen Metal verbinden. Dabei zeigen die Herren aus Lincoln immer wieder auch ihre Vorliebe für die avantgardistische Seite des Black und Death Metal. Bündeln dies aber auch wiederum mit einer spannenden Mixtur aus klassischen Metal, eine enorme Spannweite die Melodie und orchestralen Feingeist in sich vereint. Dabei sind Überraschungen keineswegs eine Seltenheit, die schöpferische Kraft und die erfrischende Art wie die Herren ihren Progressive Metal auf ihren zugewiesenen Thron hieven ist atemberaubend.
Beste Beispiele sind dafür das großartige und 13minütige „Solar Immolation“, das trotz der enormen Länge absolut keine Monotonie aufkommen lässt. Oder auch „Locus“ das mit seinem eher verträumten Beginn und dem temporeichen psychedelischen Einfärbungen, recht spielerisch immer wieder die angesprochenen Death Metal Trademarks einflechtet.
Das zweite Album „Void“ wirkt auf mich herrlich kompakt und durchdacht, von einem schönen, wohlig passenden Artwork abgerundet und veredelt mich einem exzellenten Sound. Dabei zeigt sich der Zweitling keineswegs weichgekocht, die Songs verleugnen die technischen Death Metal Trademarks keineswegs, die bei „In Bile they Bathe“ am deutlichsten zum Vorschein kommen. Luna`s Call sind irgendwo zwischen technischen und progressiven Death Metal angesiedelt, verbinden diese klaren Komponenten allerdings auch mit einer großartigen Vielfalt. Das zwischen Progressivität, Psychedelic und orchestraler Erhabenheit ein enormes Spektrum in sich vereint. Dabei die große Spannung aufrecht zu erhalten, ist die große Kunst, und ja die ist ihnen über 50 Minuten zweifelsohne gelungen.
Anspieltipps: „Solar Immolation“ und „Locus“
Bewertung: 9,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Merced`s Footsteps
02. Signs
03. Solar Immolation
04. Enceladus & the Life Inside
05. Locus
06. In Bile they bathe
07. Siverfish
08. Fly Further Cosmonaut