LURK – Aegis (2023)
(8.312) Baka (7,8/10) Sludge Doom
Label: Transcending Obscurity Records
VÖ: 07.04.2023
Stil: Sludge Doom
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Die finnische Band LURK stampft schon seit 2008 durch die Sludge Landschaft und bringt nun ihr viertes Studioalbum an die Öffentlichkeit. Wie zu erwarten, erlebt man hier auch wieder ein tief röhrendes Kratzen aus allen Ecken, mit einer deftigen Schippe Doom.
Der Anfang ist recht simpel gestrickt. Das Riff erfährt ständige Wiederholungen, aber das ist auch nicht untypisch für das Genre. Die Frage lautet eher, ob man die Energie spürt. Und ja das gelingt äußerst gut. Kraftvolle, verschrobene, dreckige Einfachheit paart sich mit einer überaus eigensinnigen Stimme, der man gerne zuhört. Im Break des Songs geht es dann ziemlich groovig weiter und sorgt noch für eine kreative Überraschung. Klasse Einstieg!
„Shepherd´s Ravine“ ist ein gutes Beispiel, um sich einen Gesamteindruck zu machen. Hier treffen alle Klangarten der Band aufeinander. Anfangs rollend und kratzig, um dann in einen cleanen Part über zu gehen. In diesem Teil kann man perfekt der Stimme lauschen und man merkt wie gut Band und Vocals aufeinander abgestimmt sind. Wechselt einer den Stil, dann macht sich das beim anderen bemerkbar. Mag zwar logisch sein, aber bei einigen Bands oder Aufnahmen hört man das nicht, weil es nur eine Brühe ist.
LURK schafft es auch ihre schwere Tiefe einen epischen Touch zu verpassen, welcher Tiefgründig ist. Der Song „Infidel“ ist sehr einnehmend. Man kann sich komplett fallen lassen und trotz recht untypischer Phrasierungen gelingt es dem Sänger zu überzeugen. Sehr aufmerksame Hörer werden auch Texte heraushören. Der Stil schwankt zwischen Unverständnis und guter Hörbarkeit. Die Intensität sorgt hier über Kontrolle. Das trägt abermals zur Tiefe bei.
Ab hier verliert das Album etwas seinen Glanz. Die Band schwimmt weiterhin in ihrem Stil herum, trotz einiger guter kreativen Spielereien. Diese heben aber nicht mehr das Album in die Höhe. Dennoch ist es qualitativ gleichbleibend und die musikalische Dynamik geht nie unter. Man wird manchmal zu weit in die Tiefe gezogen und das ermüdet.
Anspieltipps: „Ashlands“ und „Infidel“