LYCANTHRO – Mark Of The Wolf (2021)
(7.161) Maik (7,9/10) Thrash/Power Metal
Label: Alone Records
VÖ: 04.06.2021
Stil: Thrash/Power Metal
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Kanadischer Metal wurde ja schon von Fenriz besungen, und genau genommen kamen aus besagtem nordamerikanischen Land auch immer interessante Bands. Ich erwähne hier nur RUSH, VOIVOD oder ANNIHILATOR.
LYCANTHRO bewegen sich in der Schnittmenge zwischen Heavy Metal, Speed Metal und Thrash, wobei härtegradmäßig bei der Thrashkomponente eher die Schiene DEATH ANGEL oder FLOTSAM zum Tragen kommt, da Sänger James Delbridge eher im melodischen Rahmen singt, also mehr Screams statt Gekrächze.
Die Combo legt auch gleich los mit „Crucible“, einer treibenden Axt, die schon ordentliche Kerben in die Baumstämme hackt.
Eher midtempomäßig und auf episch getrimmt kommt „Fallen Angel’s Prayer“ daher und bedient dann eher die Power – Metal- Schiene. Dabei sind die Gesangslinien ein wenig sperrig geraten, wodurch der Song bei mir nicht hundertprozentig einschlägt.
Dann kommt der Titelsong, bei dem sich die LYCANTHROpen, passend zum Namen, dem Zeichen des Wolfs widmen. Hier gibt es dann auch einen leichten Schlag aus dem Lager des traditionelen Heavy Metals. Besonders die Basslinien erinnern ein wenig an MAIDEN.
Die „Enchantress“ plätschert ein wenig belanglos durch die Bude, aber mit „In Metal We Trust“ gibt es dann wieder eine recht coole Hommage an die beste Musikrichtung der Welt. Schön rockige Nummer, die ebenfalls im traditionellen Rahmen agiert.
„In Oblivion“ hat fast einen funky Touch, und das etwas klappernde Basssolo unterstützt das noch. Da ist vom Thrash dann eher weniger zu merken, das hat eher was Grooviges.
Nun wird es Zeit, den Drachen aufzuzäumen und einen kleinen Ritt zu wagen. Allerdings wird „Ride The Dragon“ kein furioser Angriff auf die Burg des Königs, sondern eher ein entspanntes Cruisen durch die Lüfte. Soll ja auch Spaß machen, sagt man.
Und schon sind wir am Ende des Scheibchens angelangt, und LYCANTHRO beehren uns mit dem „Evangelion“. Selbiges beginnt mit sanften Pianoklängen, die eine wuchtig riffende, aber dennoch gemäßigt einhergehende Nummer einleiten. Ruhige Momente wie die an URIAH HEEP gemahnenden Gesangseinlagen hieven den Song eher in die epische Hardrockrichtung. Irgendwie allerdings ein etwas unglückliches Albumende.
Tja, letztlich muss ich sagen, dass ich nach dem fulminanten Opener „Crucible“ doch etwas enttäuscht bin von den restlichen Songs. Nicht, dass diese schlecht wären, aber teilweise sieht mir das alles noch zu sehr nach Stilfindung aus. Auch sollten produktionstechnisch die Gitarren etwas mehr Wucht bekommen, da ist der Gesang teilweise ein wenig zu dominant.
Gut, letztlich ist das Meckern auf hohem Niveau, und für ein Debutalbum geht die Geschichte schon in Ordnung. Ein paar mehr Kracher wie der schon erwähnte Opener, und etwas treibender nach vorn gespielt, hätten der Scheibe sicher gut getan. Wenn man das als Thrash verkauft, sollten dann auch ein paar Zacken Heftigkeit mehr enthalten sein.
Die im Info-Sheet angeführte Notiz :“Für Fans von JUDAS PRIEST, SAXON, BLIND GUARDIAN, HELLOWEEN und MANOWAR“ kann ich nicht ganz nachvollziehen. Besonders HELLOWEEN und MANOWAR suchte ich vergebens.
Anspieltipp: „Crucible“ und „In Metal We Trust“
Bewertung: 7,9 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Crucible
02. Fallen Angel’s Prayer
03. Mark Of The Wolf
04. Enchantress
05. In Metal We Trust
06. Into Oblivion
07. Ride The Dragon
08. Evangelion