Alben des Jahres 2023

DIE Alben DES MONATS (12/24)

Aktuelle Reviews

Audio Interviews

wo wir waren

Interviews

Wir hörten früher gerne

So fing alles an

CD-Reviews K-M

MACERATION – Serpent Devourment (2025)

(9.288) Olaf (6,9/10) Death Metal


Label: Emanzipation Productions
VÖ: 31.01.2025
Stil: Death Metal






Es gibt Momente im Leben eines Death-Metal-Fans, da sehnt man sich nach dieser speziellen Mischung aus roher Gewalt und melodischem Wahnsinn, die einen vollends mitreißt. Mit diesen Erwartungen habe ich mich auf „Serpent Devourment“ von Maceration gestürzt – eine Band, die nach ihrer Wiedergeburt 2022 erneut den Pfad des dänischen Death Metal beschreitet.

Die Geschichte von Maceration beginnt 1990 in Esbjerg, einer kleinen Stadt in Dänemark. In einer Zeit, als Death Metal weltweit an Fahrt aufnahm, legten Maceration mit ihrem Debütalbum „A Serenade of Agony“ (1992) einen vielversprechenden Start hin. Mit Dan Swanö als Gastsänger (unter dem Pseudonym Day Disyraah) erlangte die Band Kultstatus. Doch wie so viele Bands dieser Ära verschwand auch Maceration in den Untiefen der Geschichte, bevor sie 2022 mit „It Never Ends...“ ein Comeback wagten, welches bei uns mit viel Beachtung bedacht wurde.

Nun liegt mit „Serpent Devourment“ das dritte Album vor. Die Band hat sich technisch weiterentwickelt, und dennoch bleibt ein Hauch von Nostalgie. Das Label Emanzipation Productions, bekannt für qualitative Underground-Perlen, trägt seinen Teil dazu bei.

Technisch gibt es an „Serpent Devourment“ wenig auszusetzen. Der HM2-Sound – dieser sägende Gitarrenton, der einst den schwedischen Death Metal prägte – ist omnipräsent. Die Musiker beherrschen ihre Instrumente meisterhaft, die Produktion ist klar und druckvoll, und das Artwork ist ein wahrer Hingucker. Doch so beeindruckend das alles klingen mag, es bleibt ein entscheidender Makel: Das Album hinterlässt keinen bleibenden Eindruck.

Die Songs rauschen vorbei wie ein gut geschmiertes Uhrwerk, doch keines davon bleibt wirklich hängen. Hier ein technisch versierter Solo-Part, dort ein schwerer Groove – und doch fehlt es an Wiedererkennungswert. Es ist fast, als hätte man ein perfekt angerichtetes Gourmet-Menü vor sich, das jedoch keinerlei Geschmack auf der Zunge hinterlässt. Das größte Problem von „Serpent Devourment“ ist seine Vorhersehbarkeit. Ja, die Riffs sind heavy, die Drums treibend, und der Gesang besitzt die nötige Aggressivität. Doch wirklich neue Ideen sucht man vergeblich. Das Album wirkt stellenweise fast zu verkopft, als wolle man unbedingt zeigen, wie technisch versiert man ist, statt einfach mal die rohe Energie sprechen zu lassen.

Emanzipation Productions hat in den letzten Jahren eine Vielzahl starker Veröffentlichungen hervorgebracht, darunter echte Perlen des skandinavischen Death Metal. Im direkten Vergleich fällt „Serpent Devourment“ jedoch ab. Während andere Bands des Labels frischen Wind in die Szene bringen, bleibt Maceration leider zu oft im Mittelmaß stecken. Trotz mehrmaligen Hörens wollte sich bei mir keine echte Begeisterung einstellen.

Serpent Devourment“ ist wie ein schön dekoriertes Schaufenster, das beim genaueren Hinsehen leider nicht das hält, was es verspricht. Maceration bieten soliden HM2-Death Metal, der technisch beeindruckt, aber emotional kalt lässt. Die Musik mag Fans der alten Schule ansprechen, doch wer nach Innovation und mitreißenden Momenten sucht, wird hier wenig finden. Das Album ist gut, keine Frage – aber in einer Szene, die vor Kreativität nur so strotzt, reicht „gut“ einfach nicht mehr aus.


Bewertung: 6,9 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Serpent Devourment
02. The Den of Misery
03. A corrosive Heart fell below
04. Where Leeches thrive
05. The Suffering
06. Emptiness embraced
07. When Torment befell my Pain
08. In Rot unleashed
09. Revolt the Tyrant Dream
10. For the End alone



SOCIAL MEDIA

Album der Woche

Album des Monats

Album des Jahres

MERCH

70.000 Tons 2024

The new breed

Mottenkiste

wo wir sind

ZO SONGCHECK

V.I.P.

alter Z.O.F.F.

Unsere Partner

Join the Army

Damit das klar ist