MAGIC KINGDOM – Blaze Of Rage (2024)
(9.278) Maik (7,5/10) Symphonic Metal
Label: Massacre Records
VÖ: 13.12.2024
Stil: Sinfonic Metal
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Die belgischen MAGIC KINGDOM kannte ich bisher nicht, doch als ich las, dass da die Hälfte von IRON MASK mitspielt, deren 2020er Epos mir eigentlich recht gut gefallen hatte, interessierte ich mich dann schon für die Band.
Nun sondert ein Name wie MAGIC KINGDOM schon ein wenig den Brodem eines Fantasygames ab, und demzufolge erwartete ich nix anderes als ein episches Metalwerk hymnischer Breite. Das sechste Studioalbum der Band nennt sich „Blaze Of Rage“ und dieser Titel scheint Power zu versprechen. Zunächst aber gibt es ein etwas in die Länge gezogenes Instrumental, welches dann schon ein paar Elemente aufweist, bei denen sich in meinen Ohren die ersten Karieswarnschilder aufrichten. Viel Keyboards, gefällige Melodien und natürlich die obligatorischen Chöre.
Es scheint also mehr in die Richtung sinfonischen Metals zu gehen, und der wabernde Keyboardteppich im ersten Song „The Great Rebellion“ unterstreicht das. Beim Riffing kommen starke progressive Momente zum Vorschein, der Song lässt den im Titel versprochenen Wutausbruch aber eher verhalten hinter dem Gebüsch hocken. Das reißen auch die aufblitzenden Gitarrenriffs nur unvollkommen heraus.
Natürlich spuckt auf dem Cover der unvermeidliche Drache Feuer auf den noch unvermeidlicheren strahlenden Ritter in schimmernder Rüstung, womit auch das letzte Klischee bis zur Kernschmelze ausgereizt wurde.
„Blaze Of Rage“ ist wohl als Konzeptalbum zu verstehen, was sich auch bemerkbar macht. Das Album klingt wie aus einem Guss, ohne dass es wirkliche Hits gibt. Überraschungen sollte man auch nicht unbedingt erwarten, das Konzept melodischen Power Metals mit Chören, bombastischen orchestralen Einlagen und eindringlichen Gesangsparts gehören zum guten Ton im Fantasy Metal- Bereich. Man sollte in dieser Hinsicht seine Erwartungen also nicht zu hoch schrauben. Das Gefühl eines Soundtracks schleicht sich oft ins Hirn. Hört Euch mal den Anfang von „The Great Retribution“ an! Die reinste Oper, wie der Rest des Songs übrigens auch.
Fudelfudel- Gitarrensoli mögen für instrumentale Virtuosität stehen, hat man aber schon achtunddrölftausendmal gehört. Der quasi Titelsong „Blaze Of Storming Rage“ geht da schon etwas mehr ab, aber ohne die ständig wabernden Synthesizer, die die Mucke in ein dickes Geflecht von Zuckerwatte einhüllen, wäre der Track um einiges energischer. Das die Band auch gut Kleinholz machen kann, beweisen sie mit „Unsacred War Alliance“, obwohl auch hier im Chorus ein wenig der Weichspüler ausgepackt wird. Aber die Gitarren braten gute Schnitzel aus den Orkschenkeln.
Wer seine Erfüllung in Bands wie RHAPSODY OF FIRE und Genossen sieht, wird auch mit „Blaze Of Rage“ seine Freude haben. Mir persönlich ist die Geschichte etwas zu schwülstig und überladen, teilweise - bis auf die Prog-Einlagen - auch vorhersehbar und wirkt im Ganzen etwas berechnend und auf Nummer sicher getrimmt.
Schlecht ist das Album bei Weitem nicht, man sollte aber schon Freude am Bombast Metal haben, an breit ausgewalzter Epik und dem gewissen Pathos, der unvermeidbar mitschwingt. Bei Konzeptalben besteht ja immer ein wenig die Gefahr, dass sich die Songs der Story unterordnen, und das ist meines Erachtens auch hier geschehen. Soweit zum Soundtrack-Effekt.
Anspieltipp: „The Great Invasion“ und „Unsacred War Alliance“
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Sanctus Maleficus
02. The Great Rebellion
03. Blaze Of Storming Rage
04. Undead At The Gates
05. The Great Invasion
06. Frozen Realm Of Death
07. Unsacred war Alliance
08. The Great Retribution / Metallic Tragedy Chapter 3
09. Ashes In The Wind
10. Bells Of Triumph
11. Fallen For The Kingdom
12. Lonely In The Universe