Label: Century Media
VÖ: 02.10.2015
Stil: Death Metal
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Wer Malevolent Creation sind, muss ich wahrscheinlich niemandem erklären. Florida Death Metal seit 1987 und immer ein wenig in der zweiten Reihe geblieben, was zum Teil sicher auf den ausgesprochen sanftmütigen Charakter und das diplomatische Geschick der Herren Fasciana, Blachowicz und Hoffmann zurückzuführen ist.
Nach 5 Jahren Pause und dem obligatorischen Besetzungswechsel an den Drums ist nun vor kurzem die 12. Langrille „Dead Man’s Path“ erschienen. Der Neue hinter der Schießbude ist ein alter Bekannter, nämlich Justin DiPinto, der war bei Malevolent Creation zuletzt auf „The Will to Kill“ zu hören. Folgerichtig haben wir es hier mit dem besten Malevolent Creation -Album seit „The Will to Kill“ zu tun, mindestens.
Das Intro und zugleich Titelstück baut zähflüssig Spannung auf, sodass man nochmal seine Nackenmuskeln dehnen kann und was dann folgt, kann nur als epochaler Abriss bezeichnet werden. Ob Uffta-Beat, Doublebass-Gewitter, Monstergroove: die Songs sind durchweg abwechslungsreich, ohne dass hektische Breakdowns den Fluss stören. Alles ist in sich stimmig und rund. Malevolent Creation sind begnadete Songschreiber und bei genauerem Hinhören auch allesamt sehr gute Musiker. Um so lässig ein derart geniales Gitarrensolo wie bei „Imperium“ aus dem Ärmel zu schütteln, muss man halt schon fast 30 Jahre lang simplen Old School Death Metal spielen. Dabei heißt „simpel“ bei weitem nicht, dass hier nur stumpf gebolzt wird, vielmehr haben es die Herren einfach nicht nötig, mit ihren Skills anzugeben.
Soundtechnisch in Szene gesetzt wurde das ganze übrigens von Dan Swanö, der Malevolent Creation ein paar herrlich fette, mittenlastige Bratgitarren verpasst hat. Das gefällt mir persönlich deutlich besser als der Sound von Erik Rutan auf dem Vorgänger.
Anspieltipp: Alles, von vorn bis hinten und danach gleich noch einmal. Und ganz besonders „Resistance Is Victory“. Und “Corporate Weaponry”, “Blood of the Fallen”, “Fragmental Sanity”, “Face your fear” – eben alles.
Im limitierten Digipak gibt es außerdem noch zwei neu eingespielte Songs vom 1993er Album "Stillborn" als Bonustracks. Die waren in meiner Promo leider nicht enthalten, sodass ich keine Aussage treffen kann, inwiefern sie davon profitiert haben.
Bewertung: 10 Punkte
Tracklist:
01. Dead Man's Path
02. Soul Razer
03. Imperium [Kill Force Rising]
04. Corporate Weaponry
05. Blood Of The Fallen
06. Resistance Is Victory
07. 12th Prophecy
08. Extinction Personified
09. Fragmental Sanity
10. Face Your Fear
11. Carnivorous Misgivings
12. Dominated Resurgency
MALEVOLENT CREATION (2015)
"Dead man's path" (2.216)