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MALIGNANT TUMÖUR – The Metallist (2016)

(3.286) - Stefan (9,5/10)

Label: Unrest Records
VÖ: 25.10.16
Stil: Crustcore, Grind’n’Roll
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Aus Ostrava in der Tschechischen Republik lassen Malignant Tumöur altbekannte Töne in modernem Gewand erklingen. Wem der Titel „The Metallist“ zur Abscheu genügt, verpasst so manchen feinen Moment.

Musikalisch hält das Album erst mal nicht, was das Cover verspricht, auch wenn die Message „beiß‘ Dir den Ring- und Mittelfinder ab, denn mehr brauchst Du nicht“ eigentlich klar ist. Es splattert halt nicht blastbeatartig, sondern wir bekommen eine kräftige Brühe auf Metal- und Rock’n’Roll-Basis serviert, die oftmals an den seligen Lemmy und Motörhead erinnert. Dabei sprüht es nicht unbedingt vor Kreativität. Das muss es auch nicht. Der geneigte Traditionalist, der sich durch Selbstverstümmelung zu seiner musikalischen Einstellung längst bekannt hat, hat Überflüssiges nicht nötig. Was hat Malignant Tumöur uns nun kredenzt?

Mit Vollgas und Kompromisslosigkeit eröffnet „Fine Hellride“ den Reigen. Spätestens beim ersten Riff von „The Metallist“ ist nicht mehr zu leugnen, dass der Geist von Lemmy anwesend ist. Der Song ist nicht wird durch die Tempowechsel in seiner Schlichtheit sehr aufgewertet. Das reißt einfach mit und bringt die Birne zum Nicken. Das tun auch die folgenden „Fly high“ und „Walk as we talk“.

Bei „Killed by Hammer“, einem mid-Tempo Ungetüm, das sich durch den Chorus garantiert gnadenlos in die Gehörgänge fräst, ist die Suppe gekocht, und sie schmeckt köstlich. Danach knallt einem „I want to die with no Pants on“ mit 6/8-Doublebass die letzten Gehirnzellen weg. Wer noch welche übrig hat, merkt den leichten Spannungsabfall zwischen Intro und der ersten Strophe. Das ist aber ein Stück Sehne in der Suppe, von der man nun längst einen Nachschlag haben möchte.

Ein weiteres Filetstück findet sich in „Missing Rebellion“, denn zum Geist von Lemmy gesellen sich Erinnerungen an Sepultura, als Max Cavalera noch dort verweilte. „1989“ erinnert im mid-Tempobereich an die Ereignisse dieses wichtigen Jahres nicht nur der tschechischen Geschichte.

Wer Ostrava googelt, findet ein Bild der Stadt, das den Sinn von „Rolling Coals“ eröffnet. Wir Pötter wissen, was gemeint ist. „Swimming in Mud“ und „Wicked“ runden den leckeren Gesamteindruck ab und lassen einen mit dem Gefühl zurück, ein wirklich ganz feines Album gehört zu haben. Warum? Die Scheibe ist handwerklich gut gezimmert, schnörkellos vorgetragen und klanglich überzeugend. Ich beiß‘ mir die erwähnten Finger ab… aber einen Mittelfinger lasse ich mir sicherheitshalber übrig. Man weiß nie, wem man den mal zeigen muss.

Bewertung: 9,5 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Fine Hellride
02. The Metallist
03. Fly high
04. Walk as we talk
05. Killed by Hammer
06. I want zo doe with no Pants on
07. Missing Rebellion
08. 1989
09. Rolling Coals
10. Swimming in Mud
11. Wicked

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