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MANDOWAR (2015)

"Hellboys from cow" (1.794)

Label: Singalongsongs
VÖ: 12.06.2015
Stil: Country, Folk…ach…einfach Party!!!
MANDOWAR Webseite

Ich weiß echt nicht mehr genau, wann es gewesen war, doch irgendwann habe ich die Wetzlarer schon mal auf dem Summerbreeze gesehen, gehört und mit 3,8 im Turm für megageil befunden. Wie also in dreiteufelsnamen soll man Mandowar nüchtern am objektivsten reviewen? Eigentlich nicht schwierig, wenn man mal die Tatsache berücksichtigt, dass die Hessen mit Metal genauso viel am Hut haben wie Hertha BSC mit attraktiven Fußball, doch man sollte fair bleiben, denn im Vergleich mit meinen geliebten Hauptstadtkickern weiß das Trio genau, wie man mit seinem Werkzeug umzugehen hat. Mandowar nämlich einfach als „Witz“ abzustempeln, würde der musikalischen Fertigkeiten von Tom, Nailz und Joe absolut nicht gerecht werden.

Ok, Abzüge gibt es ganz klar dafür, dass die Jungs auf ihrer „Hellboys from cow“ mehr als witzig betitelten dritten CD RammsteinsEngel“ verwurstet haben. Ein Song, den ich in keinster Weise mehr hören kann und will…und dennoch den Jungs ganz klar attestieren muss, dass deren Version besser klingt als die von Flake und Co. Ach überhaupt sind die Mandowar’schen Interpretationen generell großartig. Die besten Beispiele hierfür ist Pink Flodys „Wish you were here“. Ich kenne diesen Song in den unterschiedlichsten Versionen, doch diese ist mit Abstand die beste. Überhaupt ist es einfach grandios, was man lediglich mit Gitarre, Blockflöte und Mandoline auf Polycarbonat bannen kann, wenn man nur will. Johnny Cash würde bei „(Ghost) Riders in the sky“ jubilieren, Ronnie James Dio bei “Holy diver” ebenso, bei dem Mandowar peinlichst genau darauf achten, das Andenken dieses Jahrhundertsängers nicht zu beflecken, sondern vielmehr mit viel Liebe und Akribie diesen Klassiker neu interpretieren. „Radar love“ ist ebenfalls großartig vertont und Led Zeppelins „Kashmir“ klingt in dieser Spielart einfach frisch, als ob der Song erst gestern veröffentlicht wurde. Ok, die „Master of puppets“ Version oder das AC/DC Sammelsurium namens „Alexander Strack“ (der Titel ist aber witzig) sind originell, können dem Rest aber nicht einmal ansatzweise das Wasser reichen. Schön ist auch zu hören, dass Mandowar mit dem Titeltrack auch selbst ihre kompositorischen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Davon kann man auch gerne mal mehr hören.

Man braucht nicht unbedingt Dampf im Kessel oder die Lampen an, um zu „Hellboys from cow“ mächtig Spaß zu haben und aus voller Kehle diese Klassiker mitzugröhlen. Vielmehr sollte man seine Scheuklappen ablegen und neidlos anerkennen, dass das Trio musikalisch viel mehr auf dem Kasten hat, als so manch selbstmordgefährdeter Schwarzmetaller, der seine Gitarre nicht mal unfallfrei halten kann. Spaß pur, mehr als partykompatibel und künstlerisch wertvoll. Klasse!!!

Bewertung: 9,0 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Alexander Strack
02. Engel
03. (Ghost) Riders in the sky
04. Hellboys from cow
05. Holy diver
06. Kashmir
07. Master of puppets
08. Radar love
09. Wish you were here

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