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MANTAR – Post apocalyptic Depression (2025)

(9.344) Olaf (10/10) Sludge / Punk / Mantar Metal


Label: Metal Blade
VÖ: 14.02.2025
Stil: Mantar Metal






MANTAR sind eine Naturgewalt. Das ist keine bloße Floskel, sondern eine unumstößliche Tatsache. Seit ihrem Debüt "Death by Burning" aus dem Jahr 2014 haben die Bremer/Florida Zweimann-Dampfwalze Hanno Erinç Sakarya bewiesen, dass man auch als Duo lärmtechnisch ganze Armeen an die Wand spielen kann. Wer sich mit MANTAR beschäftigt, der weiß: Hier gibt es keine Kompromisse, kein Weichspüler-Metal, sondern puren Hass, Dreck und Energie. Und das sechste Album Post Apocalyptic Depression bringt genau das auf den Punkt, vielleicht mehr als je zuvor.

MANTAR haben sich mit jedem Album weiterentwickelt, ohne dabei auch nur einen Funken ihrer unbändigen Wucht einzubüßen. Von den rohen Doom-Punk-Salven auf Death by Burning (2014) über das noch finsterere Ode to the Flame (2016) bis hin zum hymnischen Abriss The Modern Art of Setting Ablaze (2018) und der wütenden Reflexion auf Pain Is Forever and This Is the End (2022) - MANTAR haben es geschafft, ihre Essenz zu bewahren und gleichzeitig immer neue Facetten einzubauen. Doch Post Apocalyptic Depression stellt alles Bisherige in den Schatten. Hier ist alles gebündelt, was MANTAR ausmacht: Knüppelei, Groove, Dreck, Punk-Attitüde und diese absolut hasserfüllte Rotzigkeit, die keinen Stein auf dem anderen lässt.

Schon der Opener "Absolute Ghost" macht unmissverständlich klar, dass hier niemand lebend rauskommt. Hanno feuert Riffs ab, die einem den Scheitel neu ziehen, während Erinç hinter den Drums alles niederwalzt. Was MANTAR hier abliefern, ist eine Demonstration purer Power. Jeder Song ist ein Manifest ihrer einzigartigen Klangwelt. Besonderes Highlight: Halsgericht. Das Ergebnis ist nichts weniger als ein Übersong, der alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt. Die Intensität, mit der Hanno die Zeilen herauskeift, gepaart mit dem tonnenschweren Riffing, sorgt für ein Kopfnicken, das bald in unkontrolliertes Austicken übergeht. Man kann einfach nicht stillsitzen, sondern will sich am liebsten in den nächsten Pit werfen.

Auch Axe Death Scenario überrascht: Im Mittelteil gibt es pures Black-Metal-Gewitter, was MANTAR hier in eine noch dunklere Dimension katapultiert. Gleichzeitig bleibt der Song unfassbar groovig und eingängig. Apropos Groove: Der ist hier allgegenwärtig. Fast jeder Song auf Post Apocalyptic Depression hat diesen bedrohlichen, schleppenden, aber zugleich antreibenden Vibe, der einen mitreißt und nicht mehr loslässt. Und Gegensatz zum nicht minder starken Vorgänger lässt mich das Gefühl nicht los, dass Mantar irgendwie zu ihren zerstörerischen Wurzeln zurückgekehrt sind und alles kaputtschlagen, was sie vorher soundtechnisch aufgebaut haben. Und exakt das ist es, was dieses Album so überragend, so überraschend, so einzigartig macht.

MANTAR haben eine Sonderstellung im Musikbusiness. Während andere Bands versuchen, mit mehr Bandmitgliedern, doppelten Gitarrenwänden und ausgefeilter Produktion ihre Brutalität auf die Spitze zu treiben, zeigen Hanno und Erinç, dass es auch anders geht. Zu zweit sind sie brutaler als viele Möchtegern-Extreme-Metal-Kapellen mit der dreifachen Mitgliederzahl. Diese rohe, ungebändigte Energie ist auf Post Apocalyptic Depression so präsent wie nie zuvor.

Die Regeln (und auch einige von Euch) besagen, dass eine 10 nur für moderne Klassiker vergeben wird. SCHEIß DRAUF! Ich sage: Post Apocalyptic Depression ist einer. Es ist ein Album, das ich seit dem ersten Hören rauf und runter spiele, ohne dass es mir langweilig wird. Jeder Song knallt, jeder Song hat seine Daseinsberechtigung, und MANTAR schaffen es, hier alle ihre Stärken in ein einziges, brutales Paket zu schnüren. Auch nach dreißig Durchläufen verliert die Platte nichts von ihrer Durchschlagskraft. Ein Meisterwerk, das in keiner Sammlung fehlen darf. Ein Manifest der Zerstörung, der rohen Gewalt, des Punks in seiner ursprünglichen Form. Einfach nur geil!


Bewertung: 10 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Absolute Ghost
02. Rex Perverso
03. Principle of Command
04. Dogma Down
05. Morbid Vocation
06. Halsgericht
07. Pit of Guilt
08. Church of Suck
09. Two Choices of Eternity
10. Face of Torture
11. Axe Death Scenario
12. Cosmic Abortion



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