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MELANCHOLIC SEASONS – Past seasons Pt.1: The early days (2023)

(8.360) Maik (8,2/10) Death Metal


Label: DIY
VÖ: 31.03.2023
Stil: Death Metal






Es ist sicher nicht die einfachste Aufgabe, eine Kompilation einer Band zu rezensieren, die man bisher noch gar nicht kannte, nie gehört hat und man sozusagen mit dem nackten Arsch im Wald steht. Naja. Melodic Death Metal ist nicht die Schiene, von der ich mir alles in die Lauschlappen stopfe, weshalb es der Band aus Hessen auch gelungen ist, 28 Jahre lang unter meinem Radar zu fliegen.

MELANCHOLIC SEASONS haben mit „Past Seasons Pt.1- The Early Days“ die Songs ihrer Frühwerke noch einmal veröffentlicht. Genauer gesagt, das Material von den Demos und der EP „In Your Eyes“. Doch nicht dass Ihr denkt, die Jungs haben mal eben nur den alten Kram zusammengestellt und auf die CD gepackt, um mal eben ein paar Eurokröten aus den Taschen der Fans zu zocken. Keineswegs!

Das Trio aus Aschäbäschä- Land hat die Kompositionen bearbeitet, teils um arrangiert und diese ganze Chose neu eingespielt. Das hat den ungemeinen Vorteil, dass die vorliegende Compi wie aus einem Guss wirkt und störende Soundschwankungen, die solche Veröffentlichungen gern offenbaren, nicht im Geringsten zulässt.

Die musikalische Einordnung der Band ist nicht leicht. Metal Archives spricht von Melodic Death Metal, was durchaus zu finden ist. Aber auch Thrash, Doom und Gothic- Einflüsse kommen zum Tragen. Dabei bleibt die Mucke, besonders durch den harschen Gesang, immer im härteren Bereich, wenngleich das Augenmerkt auch auf starken Melodien liegt.

Gewaltige Tempoausbrüche wird man auf dieser Platte nicht finden, obwohl „Drowned In Tears“ oder „This Is Your God“ schon ordentlich Schmackes haben, denn passend zum die Melancholie geradezu heraufbeschwörenden Bandnamen werden hier doch eher die Midtempi bedient, in denen die Melodien auch viel stärker zur Geltung kommen. Auch eine gewisse Dramatik kann man den Stücken nicht absprechen, und wenn das Material beim ersten Hören nicht sofort greift, helfen weitere Durchgänge bei der Erkenntnis, dass es hier doch jede Menge zu entdecken gibt.

Ich weiß nicht, ob ich der Band Unrecht tue, wenn ich sie irgendwie zwischen mittleren CARCASS, EDGE OF SANITY und frühen PARADISE LOST einordne, aber anders kann ich das hier gerade nicht verorten. Man möge mir verzeihen. Doch vielleicht kann dies als kleiner Anhaltspunkt dienen, obwohl MELANCHOLIC SEASONS natürlich keine dieser Combos kopieren.

Anspieltipp: „In Your Eyes“ und „This Is Your God“


Bewertung: 8,2 von 10 Punkten


TRACKLIST



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