Tja, manche Dinge dauern eben etwas länger!!! Nach zehn Jahren auf’m Sofa kehrt der ehemalige Angel Dust Sänger Dirk Thurisch in die Metalwelt zurück. Was als Projekt Mercury Tide begann, ist nun gänzlich gereift und zur Band zusammengewachsen. Und das amtliche Ergebnis dieser erneuten Kreativphase liegt nun in Form von „Killing Saw“ vor.
Klangtechnisch veredelt und auf Hochglanz poliert wurde der neue Silberling im CKB Recording Studio von Schlagzeuger Carsten Rehmann (u.a. Japanische Kampfhörspiele,Kreator). Für das Mastering zeichnet Eroc (u.a. Mystic Prophecy) verantwortlich. Für die unter euch die jetzt denken hier einen Angel Dust Klon vor sich zu haben, die muss leider enttäuschen (mit dem Thema ist der gute Dirk längst durch). Der Sound von Mercury Tide ist eher im traditionellen Metal Bereich zu finden. Und traditionell ist auch das Intro „In the shame of Trust“ welches sehr gefühlvolles mit Keyboard in Szene gesetztes wird. Da sind der Titeltrack „Killing Saw“, „Home“ und „Searching“ schon ganz anderes Kaliber. Hier kann der geneigte Metaller sich schon warm rocken. Die Songs gehen prima nach vorne los und glänzen mit treibenden Gitarrenriffs und starken Melodien. Zum verschnaufen kommt man dann erstmalig bei „World of Pain“ und „Lord of Memories“. Hier gehen Mercury Tide deutlich gemäßigter zu Werke. Danach geht’s dann aber auch gleich wieder mit dem Knaller „Out of the Darkness“ weiter, welcher sich heute als Anspieltipp heraus kristallisiert hat. Die Balladen „Alone in my Room“ und „Have no Fear“ sind dagegen für mich völlig belanglos und rauschen gnadenlos an mir vorbei. „No more Pain“ kann abschließend noch mal mit guten Arrangement und einer wirklich tollen Melodie Punkte holen.
Fazit: Das Dirk Thurisch ein mehr als guter Sänger ist brauch ich sicher nicht zu erwähnen, dennoch schleicht sich bei mir das Gefühl ein, dass er auf „The Killing Saw“ deutlich unter seinen Möglichkeiten agiert. Gleiches gilt auch für die zwölf neuen Stahlrosse. Im Großen und Ganzen machen Mercury Tide eigentlich alles richtig. Klasse Hooks, bratende Gitarren und starke Soli. Nur eben mitreißen und richtig begeistern tut mit das nu nicht. An alle Anderen: Teste das Scheibchen ruhig mal an. Sorry Guys!!!
Bewertung: Durchschnittliche 6,5 von 10 Punkte
Tracklist:
01. In the shame of Trust (Intro)
02. Killing Saw
03. Home
04. Searching
05. World of Pain
06. Lord of Memories
07. Out of the Darkness
08. Alone in my Room
09. Satan Sister
10. You cannot save me
11. No more Pain
12. Have no Fear