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MERCYLESS – Those Who Reign Before (2024)

(9.195) Maik (8,3/10) Death Metal


Label: Osmose Records
VÖ: 25.10.2024
Stil: Death Metal






Der Herbst 2024 scheint ganz im Zeichen der französischen Death Metal - Urväter zu stehen. Nachdem schon LOUDBLAST mit einem neuen Album zutage traten, ziehen jetzt auch ihre Landsleute von MERCYLESS nach und veröffentichen mit „Those Who Reign Below“ ihr mittlerweile achtes Studioalbum.

Ich muss zugeben, dass ich die Band nach ihrem fulminanten „Coloured Funeral“- Album etwas aus den Augen verloren habe, und die mehr als zehnjährige Pause anfangs dieses Jahrtausends frischte meine Erinnerung auch nicht wirklich auf. Demzufolge bin ich recht unvorbereitet in das neue Album der Band gerutscht.

Und um es gleich vornweg zu sagen, wer auf klassischen Death Metal steht, der einerseits gut brutal die Ohren durchspült und andererseits mit morbiden Melodiebögen aufwartet, wird mit dem neuen Output der Franzosen sicher warm werden.

Dabei haben MERCYLESS einerseits schön grindige Phasen, andererseits wird auch mit technischem Gepränge aufgewartet. Melodische Soli lockern das old school – Gebräu auf und erschaffen so eine morbide Atmosphäre, die man von den frühen Neunzigern her kennt. Dabei verbindet sich die Düsternis von MORBID ANGEL mit der technischen Raffinesse von PESTILENCE und DEATH und der panzergleichen Wucht von BOLT THROWER.

Das liegt nicht nur in der Gitarrenarbeit, sondern auch vor allem am Gesang von Max Otero, der irgendwie wie ein unheiliger Klon aus Stammzellen von David Vincent und Martin Van Drunen wirkt. Schade, dass „Absurd Theatre“ nur ein Instrumetalstück ist. Der wäre mit Text und vielleicht anderthalb bs zwei Minuten länger sicher in meinen Anspieltipps gelandet.

Das alles verortet die Mucke der Band auf jeden Fall in die klassische Death Metal- Schiene, die teilweise noch ein paar DNA- Spuren des Thrashs in sich trägt. Das heisst im Klartext, dass MERCYLESS hier nicht wirklich etwas Neues bieten, sondern eher die traditionellen Versatzstücke dieser Ära neu zusammensetzen. Die Wechsel zwischen langsameren Phasen und vollständigem Geprügel sind recht reizvoll, wenngleich sich das Konzept auf Albumlänge durchaus leicht abnutzt. Auch wirken die offensichtlichen Parallelen zu den Klassikern obig genannter Bands von Zeit zu Zeit ein wenig, nun ja, plakativ.

Wer sich daran nicht stört und diese Reminiszenzen an seine alten todesmetallischen Faves eher cool findet, wird mit „Those Who Reign Below“ sicher viel Freude haben. Die Platte hat ordentlich Vortrieb, wartet sowohl mit brutal finsterem Getrümmer auf als auch mit Melodiebögen und bietet reichliche 42 Minuten feinste Altschulen- Todesbleigießerei. Kein Meilenstein, aber cool.

Anspieltipp: „Chaos Requiem“ und „Thy Resplendant Inferno“


Bewertung: 8,3 von 10 Punkten


TRACKLIST:

01. Extreme Unction
02. I Am Hell
03. Evil Shall Come Upon You
04. Phantoms Of Cain
05. Thy Resplendant Inferno
06. Crown Of Blasphemy
07. Prelude To Eternal Darkness
08. Chaos Requiem
09. Absurd Theatre
10. Sanctus Deus Mortis
11. Zechariah 3:1



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