Label: Massacre Records
VÖ: 27.03.2015
Stil: Power Metal
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Nachdem Walter das Vorgängerwerk „Starwolf Part 1: The Messenger“ über den grünen Klee lobte war ich gespannt, ob unser Alpenexpress vielleicht mit seiner Meinung allein dasteht und ich muss leider eingestehen…JA, tut er, denn Messenger sind in meinen Augen so dermaßen irrelevant für die Metalszene wie ein Kontoauszug am Ende des Monats. Man guckt zwar drauf, gruselt sich aber doch nur.
Nun muss man aber den Mannen zugutehalten, dass es sich lediglich um eine EP handelt, auf der sich auf nur ein neuer Song befindet, doch warum musste man um diesen einen Song herum zwei alte Lieder neu verwursten und ein paar Coverversionen einzimmern, die den Originalen nicht einmal ansatzweise das Wasser reichen können? Dies bleibt wohl ein Mysterium…
Der besagte neue Song „Sign of the evil master“ ist soundtechnisch und musikalisch ein extrem wässriges Süppchen ohne Schmackes, ohne Bumms, wobei allerdings erwähnt werden muss, dass die Stimme von Frontmann Siegfried Schüßler die ganze Schose etwas rettet, denn gesanglich kann der Mann was. Seine Band und vor allem die musikalische Ausrichtung ist eine sehr kostengünstige Running Wild Kopie, ohne aber auch nur ansatzweise die Klasse alter Scheiben von Rock’n’Rolf und seinen Freibeuter Kollegen zu erreichen. Um das Ganze zu verdeutlichen hat man mit „Port royal“ gleich mal einen Song der Hamburger Metal Legende mit eingetrümmert, der viel zu nah am Original ist und von daher im Umkehrschluss als weniger originell zu erachten ist.
Überhaupt sind die Coverversionen zu 90% ein satter Schuss in den Ofen, denn lediglich die Neueinspielung von Zed Yagos Klassiker „Black bone song“ kann überzeugen, was vor allem aber auch der Stimme von Jutta Weinhold geschuldet ist, die immer noch klingt, als ob die „Pilgrimage“ gerade erst und nicht vor 26 Jahren herausgekommen wäre. Das war’s dann aber auch, denn der Rest ist grandioser Murcks, allen voran „Dr.Stein“, welcher als dreiste musikalische Vergewaltigung am Original angesehen werden muss. Dazu gesellen sich „Kill the king“, bei dem sich das Gitarrensolo im Mittelteil wie eine alte 8-Bit Nintendo Version anhört und eine furchtbare Version von „Don’t talk to strangers“ bei dem Master Ronnie James Dio, der sonst immer nett und freundlich zu all seinen Fans war, doch vielleicht etwas zornig geworden wäre.
Braucht man diese EP? Nein, nicht die Bohne, außer man will sich ärgern, seine wohlverdienten Kröten aus dem Fenster gefeuert zu haben. Sorry, ich verstehe den Sinn nicht…oder war das doch nen Witz?
Bewertung: 3,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Sign of the evil master
02. Tod dem DJ
03. Asylum XTC
04. Kill the king (Rainbow)
05. Port Royal (Running Wild)
06. Black bone song (Zed Yago)
07. Dr.Stein (Helloween)
08. Don’t talk to strangers (Dio)
MESSENGER (2015)
"Captain's loot" (1.533)