Label: Pure Steel Records
VÖ: 07.10.2016
Stil: Heavy Metal
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Nach einer größeren Welle sehr guter Veröffentlichungen im klassischen Heavy Metal setzte bei mir in den vergangenen Monaten wieder ein wenig Ernüchterung ein. Nach grandiosen Alben von RAM, Night Demon oder Atlantean Kodex ebbte die Flut der sehr starken Releases leider wieder etwas ab.
Nein, in der Liga der genannten Bands spielen Metal Witch nicht. Und dennoch zaubern mir die fünf Norddeutschen mit Ihrem aktuellen Output ein fettes Lächeln ins Gesicht: Klassischer Metal im traditionellstem Gewand, ein fetter achtziger Jahre Sound und vor allem ein sehr feines Gespür für gutes Songwriting machen „Tales from the Underground“ zu einem echten Geheimtipp. Das Gaspedal wird zumeist gut durch gedrückt und die Gitarrenfraktion braucht sich auch vor den scheinbar übermächtigen Vorbildern nicht zu verstecken. Nahezu jeder der zehn Songs geht gleich ins Ohr und – das ist das wichtigste - bleibt hier auch hängen („Stay True“)!
Insgesamt kann man das Album als Kniefall vor Bands wie Judas Priest, Iron Maiden, Motörhead aber vor allem Accept (man beachte die Chöre) ansehen. Dass hier Tribut und Kopie manchmal etwas arg dicht bei einander liegen kehre ich augenzwinkernd unter den Teppich, denn den Preis für Originalität haben Metal Witch niemals für sich eingefordert. Fakt ist aber, dass „Tales from the Underground“ wesentlich kurzweiliger und ehrlicher rüber kommt, als ein Großteil der neueren Veröffentlichungen selbsternannter Originale. Die Musik ist authentisch, sympathisch und biedert sich in keinster Weise dem Mainstream an. Hierfür gebe ich gerne noch einen Bonuspunkt.
Bewertung: 8,0 von 10,0 Punkten
Tracklist:
01. Cheers to the Underground
02. Flute of Shame
03. God save the Heroes
04. Heavy and Roll
05. Standing in my Way
06. Stay true
07. Still going strong
08. The Heart of England
09. The man who shouldn`t live
10. Weapons of the Night
METAL WITCH - Tales from the Underground (2016)
(3.136) - Bünne (8,0/10)