Während meines Interviews mit Zombie Inc. Drückte mir Basser Martin Arzberger ganz unverhofft eine EP seiner Zweitband Molokh namens „Praemonitus“ in die Pranken, von denen ich a) noch nie was gehört hatte und b) ziemlich angetan war, als ich den von Dan Swäno vortrefflich abgemixten Viertracker durch die Anlage jagte. Vier richtig griffige Todesbleihymnen und dazu noch auf Deutsch eingegrunzt. Gut, das ist jetzt zwar nicht mehr ganz so originell, wie es vielleicht noch vor 9 Jahren war, als Molokh den dunklen Gräbern entstiegen, dennoch endlich mal wieder ein kleiner Farbtupfer in einem Genre, welches sich gerne und in meinen Augen viel zu häufig an vorgegebene Dogmen hält.
Starten tut die morbide Rundreise ziemlich heavy mit „Der letzte Wilde“ (Christian???), der fett produziert aus den Boxen wummert, mal blastig, mal im Midtempobereich die Ratten aus ihren Löchern treibt, jedoch im Mittelteil durchaus auf die cleane Mittelpassage hätte verzichten können. Dem steht der Titelsong in Nichts nach, vielmehr schaffen es herrliche Gitarrenläufe und die Dichte, die durch die schleppenden Passagen erzeugt wird mich komplett zu begeistern. Hier brilliert der blonde Hüne, der im Gegensatz zu den „Firmenzombies“ seine vier gegen sechs Saiten getauscht hat, auch gesanglich, wo hingegen beim folgenden Song sein mit Inbrust intoniertes „Ein Jüngling steht in Flammen“ ein klein wenig für Belustigung bei mir sorgte. Das langsame, mit vereinzelten Blasts ausgestatte „Auf zu neuen Ufern“ beschließt eine mehr als akzeptable Todesstahlrundreise, auf der sich die Österreicher zwar musikalisch nicht neu erfinden, dennoch für mehr als gute Unterhaltung sorgen.
Das bereits erwähnte erste Album „Feuertaufe“ könnt Ihr im Übrigen auf der bandeigenen Webseite kostenlos downloaden. Auch dies ist mehr als lohnenswert!
Bewertung: starke 8,4 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Der letzte Wilde
02. Praemonitus
03. Ein Jüngling steht in Flammen
04. Auf zu neuen Ufern