MONOLITH – Horizon (2024)
(8.930) Timo (8,7/10) Doom/Psychedelic
Label: Fuego Records
VÖ: 26.04.2024
Stil: Doom/Psychedelic
Facebook | Web | Bandcamp/Kaufen | Spotify
Ziemlich klassisch geht’s auch auf dem dritten Langspieler der Bremer zu Werke. Dabei sind die Herren aus dem kühlen Norden bereits seit 2010 am werkeln. Die Melange aus Psychedelic, klassischen Doom Rock, der 70er und Stoner sortiert sich durchaus ansprechend zu den Alben des Jahres 2024. Die Zutaten sind dabei stilecht gewählt, eindringlicher Gesang, rohe Riffs und ein dröhnender Bass. Aufgenommen im Studio Nord zu Bremen haben Monolith die Tracks auch gleich live eingespielt, diesen kommt dabei eine ansprechende Direkt- und Ungeschliffenheit zu Gute. Und das funktioniert ziemlich gut.
Mal ganz untypisch behandelt das dritte Album „Horizon“ die John Franklin Expedition, die Mitte des 19. Jahrhunderts stattfand und tödlich ausging. Zwischen Aufbruchstimmung, bis hin zum schicksalhaften Tod, zwischen Leid und Hoffnung in der Eiswüste der Arktis, greift das Material des Albums die Thematik wunderbar auf. Neben dem klassischen 70s Doomer im Stile von Back Sabbath bis Pentagram gefällt der Opener „Neptuns Daughter“ durchaus und bildet einen guten Start. Groovig, schwungvoll und einer wohlig dosierten Wucht, ist „Disease“ eine willkommene Fortführung.
Auch positiv fiel mir „Stuck in The Ice“ auf, rockig mit einer schönen Stoner Seite, final nochmal nachlegend, zwischen markanten Solis, richtig gut. Ruhige Einleitung, dann treibend rockig, mit einem leicht variablen Tempo, machen die Bremer wenig falsch. Gar exzellent beschreibt der letzte Track „Horizon“ die Melancholie und Hoffnungslosigkeit beim tödlichen Ausgang der Franklin Expedition. Ein Song der spannend aufgebaut ist und durch zarte aber effektive Wechsel im Aufbau, dem Album nochmal einen weiteren Pluspunkt verleiht. Voila!
Mit „Horizon“ ist den Bremern ein durchaus spannendes Doom Rock Album gelungen, dass auch beim Songwriting vieles richtig macht. Der rohe und ursprüngliche Sound kommt dem Material durchaus zu Gute. Dabei sind die Songs trotz des gelebten Genrekorsetts vielschichtig und auf ihre Art flexibel. Zwischen psychedelischem Feinsinn und schmissigen Solis ist hier alles aufbereitet für Veteranen dieses urigen Sounds, auch wenn hier kaum neue Erkenntnisse zur ungebremsten Erleuchtung führen.
Anspieltipp: „Disease“, „Horizon“
Bewertung: 8,7 von 10 Punkten
TRACKLIST:
01. Neptuns Daughter
02. Disease
03. Be Slow Or Be Dead
04. Stuck In The Ice
05. Midnight Sun
06. Long Way Back
07. Horizon