Label: Memento Mori
VÖ: bereits veröffentlicht
Was haben wir denn da? Old School Death Metal aus Bangladesh. Und überaus fett produzierten mit kräftigen Growls und unbändiger, jugendlicher Energie. Sehr fein gemacht! Tolles Handwerk! Keinerlei Innovation! Hier wird Tradition im besten Sinne gepflegt.
Die Bandmitglieder hören auf so illustre Namen wie Defiler (böse!), Azerate (mystisch!) oder Nefarious (voll unheimlich!) und zocken ein hartes Todesbleibrett, das jedem Old School Liebhaber mehr als nur anerkennendes Wohlwollen entlocken sollte. Das Songwriting ist durchweg auf den Punkt und kommt ohne Gimmicks, aufgeblähte Sounds aus der Retorte oder digitalem Spezialaufguss aus. Auch wenn ich so einigen Old School Death Bands mit sehr wohlwollender Einstellung begegne und jedem sein Metier gestatte, so können Morbidity mich nicht zu Begeisterungsstürmen hinreißen. Ihnen fehlt der Mut die ausgelatschten Pfade wenigstens imagetechnisch oder von mir aus lyrisch oder in irgendeiner anderen Hinsicht zu verlassen. Klar, wollen sie das nicht, aber auch wenn man sich Old School nennt und dies als Trademark heraus stellt, so muss man nicht zwangsläufig in einem Korsett aus engen Genregrenzen und Limitierungen agieren, denn jeder Musiker kann jedem Genre etwas Individuelles hinzufügen. Nur Mut! Nur Mut! Es kann nix schief gehen, wenn man voll dahinter steht! Defiler rülpst sich doch schon sehr eintönig durch das Songmaterial, als gäbe es nur zwei Tonarten für Death Metal Vokalisten: tief und tiefer…..
Was macht Morbidity also noch zu einer relevanten, interessanten Band, die hörenswert ist? Im Falle von Morbidity kann das nur Authentizität sein, denn damit machen sie all das Vorhersehbare in wett und schaffen es doch noch ihre Daseinsberechtigung zu manifestieren. Die acht Tracks ballern selbstbewusst und frisch aus den Boxen und lassen keine Fragen offen. Clever arrangiert und in der Umsetzung einfach Klasse, können die Old Schooler einen passablen Achtungserfolg erzielen, der Lust macht auf den nächsten Output, der gern einen Zacken verwegener, origineller und überraschender ausfallen dürfte. So lässt die ungebändigte Energie und Spielfreude gepaart mit gutem Songwriting „Revealed from Ashes“ gut gemeinte 6,0 Punkte einstreichen.
Bewertung: 6,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Decaying souls (Intro)
02. Incarnation of death
03. Let there be chaos
04. Morbidity
05. Pits of eternal torment
06. SkullCrusher
07. Unholy resurrection
08. Revealed from ashes
MORBIDITY (2014)
"Revealed from ashes" (1.212)