MORGUL BLADE – Fell Sorcery Abounds (2021)
(7.458) Maik (7,9/10) Tolkien Metal
Label: No Remorse Records
VÖ: 26.11.2021
Stil: Tolkien Metal
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Tja, ich habe für den Stil, den MORGUL BLADE zelebrieren, einfach mal die Bezeichnung Tolkien Metal erfunden. Warum, erkläre ich im Folgenden, vorerst nur zur Erklärung, dass die Band sich diverser Stile bedient, und die Vertonung tolkienscher Literatur in den Vordergrund stellt.
„He Who Sits Upon The Black Throne Of Angmar/The Morgul Blade“ – ich liebe kurze, prägnante Titel wie diesen- wandelt dann musikalisch auch eher in der Schnittmenge zwischen Pagan Metal und etwas Black Metal, ohne beides wirklich zu sein, denn es geht, wie man sieht, weder um Teufelszeug noch um Heidenlärm. Bindeglied zu den beiden Subgenres stellt eigentlich nur der rauhe Gesang dar.
Dies wird anfangs bei „A Last Waltz Of Gevaudan“ fortgesetzt, obwohl der anfangs verwendete Black-Metal- Gesang doch im letzten Drittel zuerst zu Klargesang und dann gar zu powermetaltauglichen Vocals wechselt, bevor Akkustikgitarren den Song beenden.
„In The Grip Of The Dark Lord“ bedient dann auch eher die Sparte epischer Pagan Metal, mit größtenteils Klargesang und dazu passendem Riffing. Überhaupt scheinen sich MORGUL BLADE nun mehr auf epischen Pagan Metal eingeschossen zu haben, wenngleich im nun folgenden „Sons Of The Night“ wieder der rauhe Schwarzmetallgesang zum Einsatz kommt.
Eher als besinnliche Folk-Ballade kommt „Oak In The Mist“ daher, bei dem man förmlich die Nebelschwaden um die Eiche wabern sieht, wenngleich das bei dem Wetter draußen auch ein Blick aus dem Fenster bietet, hähä. Aber eben ohne Eiche.
Passend mit galoppierendem Rhythmus kommt nun „The Five Will Ride At Dawn“, der zum paganmäßigen Touch auch noch eine kämpferische Note entwickelt. Danach zünden MORGUL BLADE die Signalfeuer an, und die Nachricht verbreitet sich in Windeseile, dass es nun Zeit für ein zünftiges Blutvergießen wird. Dieses zeigt sich natürlich erst mal als düsterer Nachhall mittles atmosphärisch/bedrohlichen Klängen in „Blood Has Been Spilled This Night“.
Und nun sind wir auch schon am Ende des Albums, welches der Titelsong recht opulent ausfüllt. Von beginnender Orchestralik und Chören eingeleitet, dominiert wieder epischer Pagan Metal mit größtenteils rauhem Gesang. Zum Ausklang gibt es dann nach einer Pause noch ein atmosphärisches Outro, welches aber zum Song gehört.
Insgesamt ist es schon Pagan Metal, rein musikalisch. Und zwar die mehr epische Ausrichtung. Da hier jedoch keine heidnischen Götter oder die Schönheit der heimischen Natur besungen wird, sondern die Ereignisse in Mittelerde, bleibe ich bei meiner Kategorisierung Tolkien Metal.
Insgesamt hält sich die Aggression in Grenzen, eher wird auf episch/hymnische Melodien und auf Atmosphäre gesetzt. Das lässt anfangs das Album ab der Mitte etwas plätschern, weil eben auch die herausragenden Hits fehlen, aber nach mehreren Durchläufen greift die subtile Stimmung.
Sitzt da nicht ein Nazghul dort auf der Kiefer? Stapft da nicht Gimli schimpfend durch den Nebel? Steht da nicht eine Horde Orks, zum Kampfe bereit, hinter dieser Hecke? Oder bilde ich mir das alles nur ein?
Anspieltipps: „He Who Sits Upon The Black Throne Of Angmar /The Morgul Blade“ und „The Beacons Must Be Lit“
Bewertung: 7,9 von 10 Punkten
Tracklist:
01. He Who Sits Upon The Black Throne Of Angmar /The Morgul Blade
02. A Last Waltz Of Gevaudan
03. In The Grip Of The Dark Lord
04. Sons Of The Night
05. Oak In The Mist
06. The Five Will Ride At Dawn
07. The Beacons Must Be Lit
08. Blood Has Been Spilled This Night
09. Fell Sorcery Abounds