Label: Rockzone/Metal Unlimited
 VÖ: 10.07.2020
 Stil: Crossover
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 Mannomann, da springt mir doch die Bratwurst aus der Pfanne! Welches abscheuliche Verbrechen habe ich begangen? Was hier aus den Boxen dröhnt, lässt mich doch arg erschauern. Allerdings nicht vor Ehrfurcht. Denn was die Berliner MORS CORDIS hier fabrizieren, bringen mich doch fast an denselben, den Herztod. Ein wilder Mix aus Metalcore, Death Metal, Nu Metal, Industrial und Groove, der mir teilweise völlig abstrus und mit elektronischem Dingsbumsgedöns überladen vorkommt, in den wenigen reinen Death Metal-Passagen allerdings ganz cool wirkt. Dies alles wäre also eigentlich noch ganz gut zu ertragen. Was einem nicht gefällt, muss ja nicht unbedingt auch schlecht sein. Aber was für mich nun überhaupt nicht geht, sind die Deutsch-Rap-Einlagen, da rollen sich meine Zehennägel zu Waldhörnern auf! Hätte es zu Pharaos Zeiten schon Deutsch-Rap gegeben, wäre dieser wohl als elfte ägyptische Plage eingestuft worden, gleich hinter Heuschrecken.
 Und nun schrauben MORS CORDIS genau diesen Krampf in den heiligen Metal rein! Ketzerei! Und dann kommt wieder ein Bratriff und ein Todesgrollen, und man möchte den Herzkaspern fast schon wieder verzeihen, aber man bleibt gehässiger Weise nicht dabei. Da wird hier wieder ein elektronischer Firlefanz eingewebt, da kommt hier wieder eine NDH-mäßige Gesangseinlage, da kommt da wieder der (C)Rap zum Vorschein, und ich kriege hier wirklich schon langsam Herzkammerflimmern, weil ich selbst nach dem dritten Hördurchgang keinen Bezug zu der Klitsche finde, außer dass es mir abwechselnd ganz gut reinläuft, mich umgehend im nächsten Augenblick aber wieder ungemein nervt. Für mich wirkt die gesamte Chose gezwungen innovativ und aufgesetzt, da setzt man sich nicht nur zwischen etliche Stühle, sondern springt unkontrolliert zwischen denselben herum. Sorry für meine augenscheinliche engstirnige Sichtweise, aber ich kann diesem modernen Klimbim einfach nichts abgewinnen. Metal ist Metal ist Metal!
„Ectopia Cordis“ bezeichnet einen seltenen Gendefekt, bei dem das Herz außerhalb des Brustkorbes sitzt. Und wer jetzt denkt: „Muss es denn so etwas geben?“, trifft fast genau meine Gedanken beim Anhören dieser Platte. Für NU-Metal-Freaks und ähnlich Gepolte.
 Anspieltipp: „Hurriyya“ und „Socialution“
 Bewertung: 4,1 von 10 Punkten
Tracklist:
 01. Addicted
 02. Ectopia Cordis
 03. Breathing
 04. Drowning
 05. Hurriyya
 06. Code Of Silence
 07. Wrath
 08. Fate
 09. Digital Cannibals
 10. Socialution
 11. Egology
 12. Power To My Words (feat COHIBA BOYZZ)
MORS CORDIS – Ectopia Cordis (2020)
(6.385) Maik (4,1/10) Crossover


 
    




























































































































