Label: Another Side Records
VÖ: 07.05.2015
Stil: Hard Rock
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Ein Cover mit kyrillischen Buchstaben und Runensteinen auf einer Wiese: aha, ein Arkona-Klon… nicht.
Mriya Zhyttya kommen aus der Ukraine, singen in Landessprache und so ganz lässt sich der kulturelle Hintergrund nicht verleugnen (wer wollte das auch?), aber davon abgesehen ist bei der Band wirklich nichts paganistisches zu finden. Stattdessen gibt es Hard Rock mit Elektro-Einflüssen. Das ist zuerst ein wenig befremdlich, diese unterkühlten 90er-Jahre-Keyboardlinien zur sonst eher erdig-organischen Rockmusik zu hören, aber nicht uninteressant. Im Laufe der Spielzeit von rund einer halben Stunde nutzt sich dieser Effekt aber auch schon wieder etwas ab, sodass Mriya Zhyttya hierzulande wohl niemanden vom Hocker hauen werden.
Das ist durchschnittlicher, netter Hard Rock, solide vorgetragen, der als Hintergrundmusik keineswegs stören würde, wenn er in der Heavykneipe laufen würde. Hier und da blitzt mal eine Doublebass-Passage durch, der Sänger hat eine ordentliche ostslawisch-heldenhafte Röhre, die balladesken Stellen sind auch nicht gar zu schmalzig geraten - das geht schon durchaus in Ordnung. Wir wollen mal nicht vergessen, dass dies hier erst das Debüt des Sextetts ist und ausschließlich als digitales Release angeboten wird. Wer neugierig ist und 2 bis 4 Euro investieren möchte, kann sich die Scheibe entweder direkt bei Metal Scrap Records (http://metalscraprecords.com/shop/en/store/product/view/54/5588) oder bei den üblichen Verdächtigen wie Amazon oder iTunes herunterladen.
Fun Facts:
- Eine eigene Homepage in dem Sinne gibt es nicht. Informationen bekommt man am ehesten über das Mutterlabel Metal Scrap Records. Die offizielle Facebook-Seite ist eine Gruppe mit 87 Mitgliedern. Das ist mal richtig Underground.
- Obwohl alles komplett auf Ukrainisch gesungen wird, sind die Namen der Titel auf Englisch übersetzt worden. Wenn sie das konsequent weiter so betreiben, weil sie sich in Richtung Westen orientieren wollen, könnte es passieren, dass sie selbst ihren Bandnamen übersetzen und als DreamLife auftreten. In Oblast (ein Stück nordöstlich von Kiew) gibt es zumindest das DreamLife Studio, wo das Album aufgenommen wurde und auch sonst recht eng mit der Band zusammenzuhängen scheint.
Bewertung: 6,66 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Feel
02. To You
03. I'll Reach Flying
04. Give Us Strength
05. Don’t Give Up
06. In Memory of Stus (V.Stus lyrics)
07. Battle Below Peak
08. Don’t You Dare Fall
MRIYA ZHYTTYA (2015)
"Feel" (2.139)