Stil: Black Metal
Label: Relapse Records
VÖ: 21. August 2015
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Ich hatte Angst vor der Platte, da ja die Vorgänger EP auf mich einen bemühten und sehr artifiziellen Eindruck machte. Ein Model auf Abwegen im Ego-Rausch. So wähnte ich nun Unheilvolles auf mich zukommen…. Und wurde keines Besseren belehrt.
Auf der Habenseite verbuchen wir Folgendes: Myrkur hat jetzt atmosphärisch Songs, die nach was klingen. Nur nach was? Die Liste der beteiligten (Black) Metal Musiker Prominenz ist beachtlich: Teloch von Mayhem/Nidingr an den Drums, Ulvers Håvard Jørgensen an der Akustischen und Christopher Amott steuerte Riffs bei. Das schlicht „M“ betitelte Album wurde von Kristoffer Rygg (ebenfalls Ulver) gekonnt und geschmackvoll in Szene gesetzt. Madame betätigte sich selbst an Piano und Gitarre und bietet stimmlich die Elfe wie auch die gehetzte Furie, wobei das Gesäusel auf Dauer mich langweilte und das Gekreische hörbar ordentlich bearbeitet wurde. Mal ehrlich: das bisschen Gehauche mit ordentlich Hall druff und jede 150 Kilo Vettel mit Asthma und nem gerissenen Stimmband klingt wie Prinzessin Lillifee. Und bei dem Roskilde Auftritt, der von der journalistischen Hammelherde, die alles geil findet, was anders und bei dem richtigen Label ist, ordentlich beklatscht wurde, merkte man doch, was da an Substanz und Credibility da ist. Nämlich mal ein Scheißdreck. Wie Amalie die Gitarre hielt, wusste man: die hat mal irgendwo jemanden Gitarre spielen sehen und ist nun ganz verdaddert, dass das Ding nicht von alleine Töne verursacht. Peinlich. Tragisch und zum Kotzen.
Ich habe mich neulich auf einem Festival mit Journalisten unterhalten, die für Printmagazine (ja, sowas gibt es….noch) schreiben und die die gute Frau hier schon jetzt vorbehaltlos abfeiern, da sie ja Model, bei Relapse und total true ist…und sie spielt Klavier…und sie kann kreischen…und sie kann singen…. Ich kann dazu nur sagen: kann sie eben nicht. Die kann echt mal Null. Wer was kann, das sind die beteiligten Musiker und der Produzent. Das hört man. Hier wurde Qualität abgeliefert. Aber wenn ich Amalie (was soll der Kack mit Myrkur…) hier bewerten soll und nicht ihre superbe Backingband, dann muss ich sagen: 5 minus. Wahrscheinlich bin ich da mit der Einzige Journalist. Wie bei Izegrim und Arch Enemy drehen die meisten schon durch, weil hier ne Frau am Mikro steht. Hört mal einfach die Songs an… das ganze Album in seiner schier unerträglich langen Länge. Dann reden wir!
Der dämlichste Hype nach dem ganzen Okkult Rock Scheiß ist ein leidlich hübsches Model aus Dänemark, das sich für ein Black Metal Genie hält und die Plattenfirma zu den dämlichsten Slogan seit den Mc Donalds Kampagnen mit Heidi Klum hinreißen hat lassen. Myrkur ist nicht die Revolution im Black Metal, sondern eine Parodie ohne Witz.
Bewertung: 2 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Skøgen skulle dø
02. Hævnen
03. Onde børn
04. Vølvens spådom
05. Jeg er guden, i er tjenerne
06. Nordlys
07. Mordet
08. Byssan lull
09. Dybt i skoven
10. Skaði
11. Norn
MYRKUR (2015)
"M" (2.034)