NIHILO - Resolution (2022)
(7.721) Maik (8,5/10) Death Metal
Label: Blood and death Corporation
VÖ: 25.03.2022
Stil: Death Metal
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Manche Bands schaffen es, schon nach den ersten Takten ein breites Grinsen auf meine Hackfresse zu zaubern. Wie zum Beispiel die hier besprochenen NIHILO. Die Band kommt aus der Schweiz, existiert seit 2003 und schickt mit „Resolution“ das mittlerweile vierte Album in die Arena. Es geht auch gleich los mit einem treibenden Death Metal- Riff, welches sogleich meine Nackenwirbel in Alarmbereitschaft versetzt. Das rumpelt schön oldschoolig, teilweise sogar grindcoreverdächtig, in die Gehörgänge. Allerdings nicht in Stumpfheimermanier, sondern in einer ausgewogenen Mixtur aus Raffinesse und Brutalität.
Der Sänger mit dem ungewöhnlichen Namen Ragulan Vivekanathan klingt hierbei wie ein etwas tiefergelegter Bret Hoffman, was die Band ein wenig ins MALEVOLENT- CREATION- Fahrwasser hievt, aus dem sie sich aber mit treibenden Riffs aus dem tiefen Laderaum recht eindrucksvoll freischwimmt.
Außer griffigen Riffs, aggressivem Gesang und geilen Soli haben NIHILO aber noch mehr zu bieten. Denn auch das Songwriting zieht ordentlich den Lachs vom Teller. Dabei haben sich die Schweizer größtenteils auf höhere Drehzahlen eingeschossen, die jedoch zu keiner Zeit in sinnlose Raserei und Blastbeast-Dauerfeuer ausarten. Die Riffs bedienen sich nicht nur im Todesmetallwarenladen, sondern greifen schon mal in den Thrash-Kübel, um dort herumrostende, noch brauchbare Teile aufzupolieren und an ihre Soundmaschine anzuschweißen.
Bei einigen Gitarrenläufen erscheint sogar das Wort ‚Schwarzarbeit‘ vor meinem geistigen Auge, denn das eine oder andere Riff könnte auch einem Black-Metal-Geraspel gut zu Gesicht stehen. Das ergibt ein stählernes Riffmonster, welches absolut keine Gefangenen macht.
Tja, bis auf ein paar kurzzeitige Atempausen in Form ‚etwas‘ langsamerer Parts (wie das melodische Solo in „Submerged“) oder Samples, geht es eigentlich die ganze Zeit voll auf die Mütze. Es ist erstaunlich, wie man ein ganzes Album lang Vollgas geben kann, ohne gleichförmig oder langweilig zu wirken. Die Riffs zucken wie elektrische Peitschenhiebe das Rückgrat hoch und runter, und geben sich dabei die Klinke in die Hand.
Das ist kein Album zum Ausruhen, meine Freunde! NIHILO laden zum fröhlichen Moshpitkollaps ein, und beabsichtigen, das Holz der Bühne in einen Haufen Sägespäne zu verwandeln, welches Euren Schweiß, verschüttetes Bier und vielleicht auch etwas Blut aufzusaugen geeignet ist.
Tja, und wer schnell spielt, ist auch schnell fertig, weshalb die Orgie von elf Songs auch schon nach nicht einmal 34 Minuten ein Ende hat. Im Grunde schafft es nur der Titeltrack, die Vierminutengrenze zu knacken.
Nun gut, Originalitätspunkte können NIHILO nicht ziehen. Aber was sie da hervorbringen ist eine fette Axt, die sowohl im Death Metal-Sektor als auch im Thrashbereich den einen oder anderen Hörer begeistern könnte. Wer auf MALEVOLENT CREATION und frühe MASSACRA abfährt, wird sich hier wie zu Hause fühlen.
Anspieltipp: „End Of An Era“ und „Abysmal Pain“
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. End of an era
02. Deliverance of death
03. Abysmal pain
04. Chaos within
05. Morbid existence
06. No fire zone
07. Submerged
08. Nothing to lose
09. A worthless act
10. For the greater good
11. Resolution