Alben des Jahres 2023

DIE Alben DES MONATS (11/24)

Aktuelle Reviews

Audio Interviews

wo wir waren

Interviews

Wir hörten früher gerne

So fing alles an

CD-Reviews N-P

PANZERCHRIST – Maleficium Part I (2024)

(9.266) Olaf (9,0/10) Black / Death Metal


Label: Emanzipation Productions
VÖ: 06.12.2024
Stil: Black / Death Metal






Wenn es um dänischen Extrem-Metal geht, gibt es wenige Bands, die so sehr den Boden erzittern lassen wie Panzerchrist. Seit ihrer Gründung 1993 haben sie sich einen Namen gemacht, der so brachial wie ein Panzer und so bösartig wie die Pest ist. Doch trotz ihrer langen Geschichte klingen sie auf ihrem neuesten Werk, Maleficium Part I, frisch wie eine Granate, die gerade erst aus dem Lauf gefeuert wurde. Kein Wunder, denn nach einer kompletten Generalüberholung der Besetzung ist einzig der Panzergeneral selbst, Michael Enevoldsen, noch an Bord.

Neu an der Front seit dem letzten Album ist vor allem Sonja Rosenlund Ahl, deren Stimme alles und jeden in Grund und Boden keift, was nicht bei drei das umgedrehte Kreuz fallen lässt. Sie ist zweifellos das Highlight der runderneuerten Formation und liefert mit ihrer Performance den Höhepunkt einer Band, die sich nie gescheut hat, Grenzen auszuloten – und zu überschreiten.

Ein kurzer Blick auf die Geschichte von Panzerchrist zeigt, dass sie sich nie mit halben Sachen zufriedengegeben haben. Von ihrem Debüt Six Seconds Kill (1996) bis zum letzten Album Last of a Kind (2013) haben sie ihren Stil immer wieder überarbeitet, ohne ihre brutalen Wurzeln zu verlieren. Die frühen Werke sind vor allem vom Death Metal geprägt, während spätere Alben Elemente aus dem Black Metal einführten, die ihren Sound noch fieser machten. Und nun, mit Maleficium Part I, scheint die Band eine nahezu perfekte Balance gefunden zu haben.

Schon der Opener Blood Leeches dreht einem komplett die Birne auf links. Das ist der Moment, in dem man merkt: Panzerchrist sind wieder da – und wie! Direkt im Anschluss überrollt uns Weak is the Flesh, ein echter Superhit, der sämtliche Zweifel ausradiert, ob die neue Besetzung mithalten kann. Der Song ist eingängig, brutal und besitzt diesen besonderen Groove, der einen immer wieder in den Bann zieht.

Etwas langsamer, aber keineswegs weniger brachial ist Mist of the Moat, dass sich mit schwerem Riffing und einer unheimlichen Atmosphäre in den Geisteszustand des Hörers frisst. Confessions hingegen treibt das Tempo erneut in die Höhe, während die Lyrics den Hexen dieser Welt den Garaus machen. Hier zeigt sich einmal mehr, wie gut Panzerchrist Death und Black Metal miteinander verschmelzen lassen.

Doch es bleibt nicht bei diesen Highlights. Sister Death, das schleppende Curse of Desire – zweifellos der zweite Megahit des Albums – und das kurze, brutale Savage Daughter ergeben ein tödliches Triptychon, das in seiner Intensität kaum zu überbieten ist. Der fette Mix aus todesbleiernden Elementen und der bitterkalten Raserei des Black Metal macht diese Platte zu einem echten Erlebnis.

Die Produktion ist einfach nur fett. Jeder Schlag auf die Snare klingt, als würde er direkt ins Trommelfell gemeißelt, und die Gitarrenwände sind so massiv, dass sie selbst einen Panzer ins Wanken bringen könnten. Der Mix ist klar, aber nicht überproduziert, und das Gesamtbild wirkt organisch und druckvoll zugleich. Genau so muss eine moderne Extreme-Metal-Platte klingen.

Wo ein Part I ist, wird hoffentlich auch ein Part II folgen – denn was Panzerchrist hier abliefern, ist schlicht bärenstark. Maleficium Part I zeigt eine Band, die trotz zahlreicher Besetzungswechsel nicht nur überlebt, sondern triumphiert hat. Mit Sonja als neuem Sprachrohr und einer Mischung aus Death- und Black-Metal-Elementen, die jeden Bunker durchdringen, haben Panzerchrist eines der besten Alben ihrer Karriere geschaffen. Diese Platte ist nicht nur ein Highlight des Jahres, sondern auch eine der größten Überraschungen zum Jahresausklang. Wenn das der Auftakt ist, was erwartet uns dann erst in Part II? Ich kann es kaum erwarten. Reinlegen, laut aufdrehen und von den Kettenwalzen überrollen lassen!


Bewertung: 9,0 von 10 Punkten


TRACKLIST



SOCIAL MEDIA

Album der Woche

Album des Monats

Album des Jahres

MERCH

70.000 Tons 2024

The new breed

Mottenkiste

wo wir sind

ZO SONGCHECK

V.I.P.

alter Z.O.F.F.

Unsere Partner

Join the Army

Damit das klar ist