PIERCE THE VEIL – The Jaws of Life (2023)
(8.196) Timo (7,5/10) Melodic Punk/Indie/Post
Label: Fearless Records
VÖ: 10.02.2023
Stil: Melodic Punk/Indie/Post
Da sind dann doch ein paar Tage mehr ins Land gezogen, seit dem letzten Album der Kalifornier. Immerhin stellt „The Jaws of Life“ bereits das fünfte Werk des Trios dar. Man konnte es schon beim Vorgänger „Misadventures“ erahnen, wohin die Reise hingehen könnte. Das sich das nun bewahrheitet wird den ein oder anderen entweder völlig begeistern, andere durchaus erschrecken.
Dennoch sind Pierce The Veil mit diesem Album einen mutigen Schritt gegangen, nun deutlich mehr Indie und Pop Sequenzen in ihren Sound unterzubringen. Eine gewisse Nähe zu den Soundtüftlern von Muse schimmert da immer wieder recht eindringlich durch. Gesanglich ist Vic Fuentes auf absolut Top-Niveau unterwegs, melodisch und ergreifend jederzeit. In der Gänze ist das Material auf „The Jaws of Life“, dem Titel entsprechend nachdenklich und emotional. Das melodische und kraftvolle „Death of an Executioner“ ist ein ansprechender Beginn des Albums. Das in Modern Core eintauchende „Pass The Nirvana“ vermittelt einen ansprechenden Groove, der dem Album einen schönen Anstrich verpasst. Ist allerdings hier ein Seltenheitsfaktor. Im weiteren Verlauf entfernt sich das Album immer deutlicher von der einstigen Post Hardcore Furche. Zwischen Indie Pop/Rock bis melodischen, seichten California Punk kriegt man hier vieles geboten. So setzt man mit „Damn the Man Save the Empire” und auch dem Pop-Elektro Stück schon extreme Kontraste. Am Ende kann auch das gut sortierte „So Far So Fake“ ordentlich punkten, bevor man am Ende beim Duett mit der Singer und Songwriterin Chloe Moriondo, die man eher durch ihren Youtube-Kanal kennt, die Ausrichtung des aktuellen Albums unterstreicht.
Pierce the Veil sind auf ihre eigene Art kompromisslos unterwegs, setzen auf durchdachte Songs, mit sündhaft schönen Melodien. Vom einstigen melodischen Post Hardcore ist hier allerdings kaum noch ein Atemhauch übrig, die Band taucht dabei reichlich oft in Emotionalen Indie/Pop Genre ein. Was nichts Schlechtes sein muss, denn das machen sie wirklich gut. Lassen den MeloCore weitestgehend hinter sich und sind große Könner im Songwriting. Und das können auch nicht unbedingt viele von sich sagen. Ein ordentliches, wenn auch gewöhnungsbedürftiges Album.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Death of an Executioner
02. Pass the Nirvana
03. Even When i’m Not With You
04. Emergency Contact
05. Flawless Execution
06. The Jaws of Life
07. Damn the Man Save the Empire
08. Resilience
09. Irrational Fears
10. Shared Trauma
11. So Far So Fake
12. Fractures