Label: Metal Blade
VÖ: 30.03.2018
Stil: Celtic Metal
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Fast dreieinhalb Jahre haben sich Irlands finest im Proberaum und Studio verschanzt, um nun endlich der getreuen Gefolgschaft mit „Exile amongst the ruins“ das mittlerweile neunte Album vor den Latz zu knallen. Und die Scheibe, so viel kann ich bereits jetzt verraten, hat weitaus mehr Eier, als die von mir nicht ganz so wertgeschätzte Vorgängeralbum „Where greater men have fallen“.
Allen voran Frontmann und Metal-Ikone Alan Nemtheanga Averill hat sich gesanglich sowas von weiterentwickelt, dass es mir mehr als einmal die Nackenhaare aufstellte. Mal gefühlvoll, mal keifend, bellend, schreiend deckt der sympathische Sänger sämtliche Spektren ab und begeistert vom ersten Ton an. Gerade beim Titeltrack, der in keiner künftigen Setlist fehlen darf, brilliert der Mann und stellt viele seiner Genrekollegen mit einem Fingerschnippen locker in den Schatten. Musikalisch haben sich Primordial nicht unbedingt weiterbewegt…warum auch? Die düstere Stumpfheit war halt schon immer ein Markenzeichen der Jungs von der grünen Insel und auch hier riffen sich Ciaran MacUiliam und Micheal O’Floinn, für viele ungeübte Ohren vielleicht etwas langweilig wirkend, durch acht meist etwas längere Songs, die aber im Gegensatz zu viel älterem Material nicht langatmig oder monoton rüberkommen. Das merkt man vor allem bei einem Song wie dem Opener „Nail their tongues“, der fast sakral beginnt, sich mit einem tollen Rhythmus in einen wahren Ohrwurm reinsteigert, um dann im Mittelteil blackmetallisch einem die Rübe abzureißen. Auch der orientalische Beginn bei „Where lie the god“ zeugt von einer Vielschichtigkeit, die man in der jüngeren Vergangenheit nicht mehr von dieser außergewöhnlichen Band gewohnt war, was mich persönlich mehr als angenehm überraschte.
Ein solches Jahrhundertalbum wie „The gathering wilderness“ habe ich nicht erwartet und werde dies auch nicht mehr, doch „Exile amongst the ruins“ ist definitiv eines der besten Alben, welches Primordial in ihrer 25jährigen Karriere abgeliefert haben. Ich freue mich auf das Record Release Konzert am kommenden Freitag, wo ich mit Alan auch ein ausführliches Interview führen werde.
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Nail their tongues
02. To hell or the hangman
03. Where lie the gods
04. Exile amongst the ruins
05. Upon our spiritual deathbed
06. Stolen years
07. Sunken lungs
08. Last call
PRIMORDIAL – Exile amongst the ruins (2018)
(4.564) – Olaf (8,5/10) Celtic Metal