Freitagmittag, Schlotheim, Party San 2011…was zur Hölle is das für eine Band da auf der Bühne? Putensandwich? Nee, Puteraeon aus Alinsås in Schweden, die mit ihrem oldschooligen, Dismember artigen Death Metal meine Verzückung hervorriefen. Schnell das Debüt „The esoteric order“ eingesackt und völlig platt gewesen. Richtig schöner Elchtod, grandios. Daher war ich mehr als erfreut zu hören, dass der Vierer nun mit „Cult Cthulhu“ bereits ziemlich rasch einen Nachfolger für dieses famose Erstlingswerk in der Mache hätte, der mir nun in Gänze vorliegt. Und um es vorweg zu nehmen…ich bin ein klein wenig enttäuscht. Doch der Reihe nach.
Soundtechnisch erneut von ex-King Diamond Gitarrist Andy LaRocque hervorragend in Szene gesetzt bolzen sich Puteraeon durch ihre 11 Songs, die zwar hart, energetisch und richtig fett sind, doch einige Makel aufweisen, die eine höhere Benotung verhinderten. Zu einen wär da die völlig unpassende Verspieltheit, die der Vierer teilweise an den Tag legt. Sorry, aber wenn ich den von der Band selbst auferlegten DM der alten Schule hören will, muss ich beim Opener „The great epidemic of 1846“ nicht tausend Tempiwechsel einbauen. Das nervt wirklich. Ebenfalls befinden sich mit „Children of dragon“ oder dem Midtempo Deather „Flesh architect“ Songs auf dem Album, die keinen wirklich hohen Widererkennungswert haben. Zu guter Letzt nervten mich die eingestreuten Blasteinlagen bei „The azathoth cycle“ oder „Shoggoth“ die so gar nicht zur Band passen und auf die zukünftig ruhig verzichtet werden kann. Doch in dem Moment als ich dachte, meine Enttäuschung würde sich noch weiter negativ auf die Bewertung auswirken, reißen Puteraeon das Ruder rum und servieren uns ab „Walking with shadows“ endlich feinstes Filet. Ebenso das mit wirklich passenden Samples ausgestattete „Shapeshifter“ brennt gut und „A bolt from the grave“ ist ebenfalls ein richtig geiler Stampfer. Doch das Leckerli haben sich die Schweden bis zum Schluss aufgehoben: „Liberation“ ist soooo ein dermaßen fetter, geiler und brutaler Doom Death Klops, den Asphyx so noch nichtmal mit ihrem letzten Album hinbekommen haben. Unfassbar heavy und der mit meilenweitem Abstand beste Song des gesamten Albums.
Mittlerweile müsste jeder halbwegs sachverständige Liebhaber der harten Musik festgestellt haben, dass 2012 ein hervorragender Jahrgang für richtig harten Stoff ist. Puteraeon gesellen sich dort, trotz der anfänglichen Schwächephase, locker mit ein und haben mit „Cult Cthulhu“ ein starkes Album eingetütet, welches zwar nicht an das Debüt rankommt, aber ganz klar die Richtung anzeigt, in die der Vierer zukünftig gehen wird. Schwach begonnen und in der zweiten Halbzeit Fahrt aufgenommen. So hab ich das gerne.
Bewertung: respektable 8,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. The great epidemic of 1846
02. Children of dagon
03. The azathoth cycle
04. Shoggoth
05. Flesh architect
06. In the vault
07. Conlaceratus
08. Walking with shadows
09. Shapeshifter
10. A bolt from the grave
11. Liberation