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RADIATION DUST – Whatever Remains (2022)

(7.801) Marky (7,8/10) Dirty Doom’n’Roll


Label: DIY
VÖ: 14.05.2022
Stil: Dirty Doom´n´Roll

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Alter, wer hat denn das verbrochen? Die Datei zu reviewen beinhaltet als Stilbeschreibung „Thrash Metal“, weshalb ich bei der neuen Scheibe von Radiation Dust sofort hier schrie, die will ich reviewen. Dann bei ersten Höreindruck, musste ich nochmal nachschauen, ob das die richtige Scheibe ist, denn mit Thrash Metal haben Radiation Dust zu wenig zu tun, wie Schinkengott Glen Danzig mit gutem Gesang.

Nachdem ich alles nochmal gecheckt hatte und ich mich nun so richtig auf die Radiation Dust einlassen konnte, nahm ich derben Doom´n´Roll war, gespielt und gesungen von vier Jungs aus Gera, die schon unglaublicher Weise seit 1991 „zusammen“ musizieren. Allerdings verhinderten viele Besetzungswechsel, auf fast allen Positionen, den internationalen Durchbruch. Nur Gitarrist Michael Albert ist noch als Gründungsmitglied übriggeblieben. Anno 2022 bestehen Radiation Dust nun aus Thomas "Harty" Hartmann am Gesang, Michael "Michbert" Albert an der Gitarre, Michael "Ulli" Müller am Bass und mit Sandro Rössel am Schlagzeug. Laut meiner Recherche ist „Whatever Remains“ (erst) der zweite Longplayer. 2000 kam ihre Debütscheibe „Fister“ raus, auf der noch mehr gethrashed wurde. Davor gab es noch ein Vier-Track-EP (1997) und vier Demos.

Somit war es eine lange, lange Zeit sehr still um Radiation Dust, was sich nun mit „Whatever Remains“ lautstark ändert. Wie gesagt klingt der Opener „Jump Off The Train“ wie dreckiger, schwungvoller Rock´n´Roll. Allen voran verpasst Sänger Thomas mit seinen sehr rauen, sludgigen Stimme, der Band den Schmutz auf dem sauberen Lack. „Pay“ und „High Livin´“ grooven dann mehr doom-sludge-mäßig daher, nach kurzem Akustik-Gitarren Intro.

Erstaunt bin ich allerdings von nächstem Song „Lost In Pain“. Der Song fängt mit einem stimmigen Klavierintro an. Es gesellt sich eine Akustik-Gitarre dazu und dann steigt die Band wieder doomig ein. Sänger Thomas singt erst klar, fängt dann aber zum Refrain an schön sludge-mäßig zu singen, dass es mir die Nackenhaare stellt. Der Song hat viel Tiefgang und berührt ein. Da rüttelt einen ein Song wie „You´re Welcome“ gar richtig wieder auf und jetzt bekommt man eine Idee, dass Radiation Dust zum Anfang mal Thrash Metal gespielt haben. Der Song kommt nämlich recht treibend daher und springt fast etwas aus dem Rahmen, gegenüber den vorherigen Songs, wird jedoch durch einen weiteren doomigen Mittelteilpart zurück geschoben ins Gesamtbild.

Den nächsten Gänsepellen Moment gibt es mit „Half Heart“. Wieder ein Einstig mit dem Klavier und weiter im doom-sludge Gewand, wobei hier Sänger Thomas klarer singt. Ebenso gibt es danach nochmal ein recht thrashige Nummer („Something Wrong“) mit Schredder-Gitarren zur Strophe und einem Sludge-Groove zum Refrain und sehr geilem Mittelteil (Crowbar lässt hier schön Grüßen – ma).

Alcoholic“ ist dann eine Up-Beat, Rock´n´Roll Nummer, die gut ins Bein geht. Noch weiter den Bogen überspannen die Jungs mit ihrer Interpretation des Ugly Hurons Song „Seemann“. Einer Ska-Punk Band die den Song in drei Minuten runterzocken und bei denen auch Schlagzeuger Sandro mitspielt. Radiation Dust singen zwar auch auf Deutsch, ziehen den Song jedoch, in einer Hans Albers Gedächtnis-Version, auf ganze sieben Minuten.

Der Rest der Platte besteht aus einem kurzem Instrumental Song als Titeltrack und einer Hangover Version des Songs „Pay“. Nun gut, das wirkt jetzt alles eine bisschen zusammengewürfelt, als eine Art Best-Of Version der Stiele aus den vergangenen Jahren. Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass dreiviertel der Platte feinster Dirty Doom´n´Roll sind, der gut ins Bein und Herz geht. Wer allerdings eine Thrash Platte, wie ich, erwartet, aufgrund der Vergangenheit der Band, der soll sich nicht wundern, sondern, auch wie ich, der Platte eine Chance geben und guten Sludge Sound mit guten Riffs und einer schön derben Stimme genießen.

Anspieltipps: „Lost In Pain“, „Jump Off The Train“, und „Something Wrong“


Bewertung: 7,8 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Jump Off The Train
02. Pay
03. High Livin´
04. Lost In Pain
05. You´re Welcome
06. Half Heart
07. Something Wrong
08. Alcoholic
09. Seemann (Ugly Hurons Cover)
10. Whatever Remains
11. Pay (Hangover)



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